Die Argumente der Chinesen boten reichlich Überzeugungskraft: Anbang hatte das Angebot zur Starwood-Übernahme zuletzt auf 13,2 Milliarden Dollar (11,7 Milliarden Euro) aufgestockt. Es liegt damit um etwa eine Milliarde höher als die Marriott-Offerte.
Neuer Hotelriese aus China
Starwood besitzt Hotels in mehr als 100 Ländern. Zu dem Konzern gehören unter anderem Häuser der Westin-, Sheraton- und Le-Méridien-Hotelketten. Durch den Deal mit Marriott sollte der größte Hotelkonzern der Welt mit 5500 Häusern und mehr als einer Million Zimmern entstehen. Das Geschäft war von den Verwaltungsräten beider Unternehmen bereits beschlossen worden.
Starwood kündigte an, es wolle Marriott darüber unterrichten, dass der Deal abgeblasen sei. Starwood strebe jetzt eine "definitive Vereinbarung" mit Anbang an. Der Verwaltungsrat von Starwood ließ sich den Angaben zufolge von dem neuen Angebot von Anbang überzeugen, mit dem der Preis pro Aktie um zwei Dollar auf 78 Dollar erhöht wurde.
Theoretisch könnte Marriott noch versuchen, das eigene Angebot um eine entsprechende Summe aufzustocken. Branchenkenner glaubten allerdings zunächst nicht daran, dass Marriott sich auf eine kostspielige Bieterschlacht einlassen wird.
Handelseinig mit Blackstone
Der chinesische Konzern plant eine großflächige Expansion im Hotelgeschäft. Parallel zu der Offerte an Starwood willigte Anbang in den Kauf von insgesamt 16 Luxushotels und Ressorts der Blackstone-Gruppe zum Preis von insgesamt 6,5 Milliarden Dollar ein. Damit nehmen die Chinesen für ihre Expansionspläne insgesamt fast 20 Milliarden Dollar in die Hand.
Anbang war im Oktober 2014 erstmals in das Hotelgeschäft eingestiegen. Damals erwarb der erst zwölf Jahre alte Versicherungskonzern das berühmte Waldorf Astoria im New Yorker Stadtteil Manhattan von Hilton Worldwide Holdings.
Quelle: n-tv.de , mmo/AFP
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