Deutschland kann wieder mehr Gas einspeichern

  27 Dezember 2022    Gelesen: 745
  Deutschland kann wieder mehr Gas einspeichern

Die Stände der deutschen Gasspeicher steigen konstant - seit fünf Tagen schon speichert Deutschland wieder Gas ein. Und gut gefüllte Gasspeicher bedeuteten Versorgungssicherheit für 2023, betont die Bundesnetzagentur. Hilfreich sind das milde Wetter und kräftiger Wind; zudem ruft Frankreich auch viel weniger ab.

Die Speicherstände der Gasspeicher sind in den vergangenen Tagen konstant gestiegen. "Deutschland speichert seit fünf Tagen wieder Gas ein", erklärte der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller. "Das milde Wetter, damit niedrigere Verbräuche, mehr Windenergie, damit weniger Gasverstromung und geringere Exporte nach Frankreich haben uns geholfen."

Nach aktuellen Angaben des europäischen Speicherverbands GIE stieg der Speicherstand vom Sonntag zum Montag um 0,38 Prozent auf 88,22 Prozent. Seit Donnerstag hat Deutschland demnach unter dem Strich kein Gas mehr ausgespeichert. In vielen anderen EU-Ländern war ein ähnlicher Trend zu beobachten, in Deutschland stiegen die Speicherstände jedoch überdurchschnittlich. Gut gefüllte Gasspeicher bedeuten nach Angabe der Bundesnetzagentur Versorgungssicherheit für 2023.

"Historischer Rückgang" des Verbrauchs in Frankreich

In Frankreich meldete der Stromnetzbetreiber Enedis einen starken Rückgang des Stromverbrauchs im öffentlichen Sektor. In der ersten Dezemberhälfte sei ein "historischer" Rückgang des Verbrauchs der öffentlichen Beleuchtung um 20 Prozent festgestellt worden, erklärte das Unternehmen. Demnach ist die Straßenbeleuchtung für mehr als 40 Prozent des Stromverbrauchs der französischen Gemeinden verantwortlich.

Auch die europäischen Marktpreise für Gas sanken zuletzt stark. Der als Referenz geltende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in den Niederlanden lag an diesem Dienstag zeitweise bei knapp 82 Euro und somit unter dem Niveau von vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Am 23. Februar hatte der TTF bei 85 Euro notiert und war erstmals am 23. Dezember wieder darunter gefallen. Ein starker Preisabfall über die Feiertage ist allerdings wegen des reduzierten Verbrauchs der Industrie nicht überraschend.

Der Höchstpreis für Gas war am 7. März erreicht worden, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Damals kostete Gas im europäischen Handel kurzfristig 345 Euro pro Megawattstunde. Ende August lag der Preis fast genauso hoch, bei etwas über 342 Euro.

Quelle: ntv.de, abe/AFP


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