Microsoft setzt alles auf die KI-Karte

  23 Mai 2023    Gelesen: 1510
  Microsoft setzt alles auf die KI-Karte

Bei Microsofts Entwicklerkonferenz Build dreht sich fast alles um Künstliche Intelligenz, in praktisch jedem Produkt des Konzerns spielt sie künftig eine entscheidende Rolle. Davon sollen private Nutzer, aber vor allem Geschäftskunden des Konzerns profitieren.

Die Microsoft Build ist in erster Linie eine Konferenz, auf der der Konzern neue Möglichkeiten und Werkzeuge für Entwickler vorstellt. Sie gibt aber auch einen sehr guten Ausblick darauf, was Privatnutzer und Geschäftskunden erwartet. In diesem Jahr dreht sich fast alles um Künstliche Intelligenz, die Microsoft unter anderem als Großinvestor des ChatGPT-Entwicklers OpenAI vorantreibt und in nahezu alle Produkte einbaut beziehungsweise bereits integriert hat.

Copilot ist immer dabei

Einen quasi universellen Zugang zu KI-Unterstützung haben Nutzer in Form von Microsoft 365 Copilot, das im Prinzip die zentrale KI-Anlaufstelle für sie ist. Das Werkzeug soll ihnen in allen Apps zur Seite stehen, die sie im Alltag nutzen. Dazu gehören bereits Word, Excel, PowerPoint, Outlook oder Teams und künftig auch der Edge-Browser.

Benutzer können beispielsweise Anfragen wie "Erzählen Sie meinem Team, wie wir heute die Produktstrategie aktualisiert haben" in natürlicher Sprache eingeben, und der Copilot generiert eine Statusaktualisierung basierend auf den Besprechungen, E-Mails und Chat-Threads des Vormittags. In Edge sollen Nutzer den Assistenten zum Beispiel Zusammenfassungen eines im Browser betrachteten Dokuments erstellen lassen können.

Bing erhält zentrale Rolle

Auch die Suchmaschine Bing spielt in der KI-Offensive von Microsoft eine zentrale Rolle. Sie ist künftig nicht nur die Standard-Suchmaschine in ChatGPT. Umgekehrt können Bing-Nutzer jederzeit über das Eingabefenster die KI nutzen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Bing-Chats in Copilot zu nutzen. Und weil Bing auch das Rückgrat der Suche in Windows 11 ist, werden Nutzer dort demnächst direkt auf Copilot zugreifen können.

In Microsofts App-Store soll KI ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Unter anderem wird eine spezielle, kuratierte Sektion für KI-Anwendungen eingeführt oder die KI fasst Nutzer-Bewertungen zusammen.

Plugins als "Verbindung zum Rest der digitalen Welt"

Neben Copilot stehen Plugins auf der Build im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um Werkzeuge, die zuerst für ChatGPT und seit kurzem auch für Bing eingeführt wurden. Sie bieten der KI die Möglichkeit, andere Dienste und Programme über Schnittstellen zu nutzen. So kann sie beispielsweise Echtzeitinformationen abrufen, Unternehmensdaten einbeziehen und Berechnungen vornehmen. Laut Microsoft soll man sich Plugins als "Verbindung zwischen Copilot und dem Rest der digitalen Welt" vorstellen.

Die Microsoft-Plugins sollen denselben offenen Standard haben, den OpenAI für ChatGPT eingeführt hat. Entwicklern steht so eine gemeinsame Plattform zur Verfügung, um Plugins zu erstellen, die sowohl mit Privat- als auch mit Business-Oberflächen funktionieren, einschließlich ChatGPT, Bing oder Copilot.

Der Treibstoff der digitalen Revolution sind Daten. Microsoft hat dafür die Plattform Fabric geschaffen, die vom Data Engineering bis zur Echtzeit-Analyse alle relevanten Anwendungen vereint. Sie sind mit einem einzigen Datenspeicher namens OneLake verbunden. Auf allen Ebenen ist Microsofts KI über die Cloud-Computing-Plattform Azure eingebunden. Und selbstverständlich bildet auch hier Copilot die Schnittstelle zu anderen Diensten oder Plugins.

Verantwortung und Sicherheit

Sicherheit und Verantwortung spielen beim KI-Einsatz eine sehr wichtige Rolle. Für Unternehmen führt Microsoft unter anderem Azure AI Content Safety ein. Es soll ihnen helfen, sicherere Online-Umgebungen und -Gemeinschaften zu erschaffen. Entwickler von Modellen erhalten durch eine Erweiterung des sogenannten Responsible AI Dashboard Hilfe, Fehler zu entdecken, die zu unfairen Resultaten führen, beispielsweise indem Minderheiten diskriminiert werden.

Nutzer von Microsoft Designer und Bing Image Creator können mit Medienherkunftsfunktionen überprüfen, ob ein Bild oder Video von KI erzeugt wurde. Die Technologie nutzt kryptografische Methoden, um KI-generierte Inhalte mit Metadaten über ihre Herkunft zu markieren und zu signieren.

Quelle: ntv.de


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