Die US-Börsenaufsicht SEC hat mit Coinbase eine weitere große Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin verklagt. Coinbase habe Kryptoanlagen zum Handel angeboten, die die SEC als Wertpapiere einstufe und die vom Unternehmen entsprechend hätten registriert werden müssen, hieß es in der bei Gericht in New York eingereichten Klageschrift. Coinbase betreibe eine illegale US-Wertpapierhandelsbörse und führe dabei auch bestimmte andere Finanzdienstleistungen ohne nötige Zulassung aus, so die SEC. Eine Stellungnahme des Unternehmens lag zunächst nicht vor.
Mit dem Vorgehen verschärft die SEC ihre Gangart im seit Jahren andauernden Konflikt mit Kryptobörsen weiter. Am Vortag hatte die Aufsicht bereits Klage gegen den Betreiber der weltgrößten derartigen Handelsplattform Binance eingereicht. Die Anschuldigungen gegen Coinbase ähneln denen gegen Binance. Der Branchenprimus hat der SEC zufolge darüber hinaus "Netz der Täuschung" aufgebaut, um US-Gesetze gezielt zu umgehen.
Die Behörde wirft Binance unter anderem vor, eine nicht lizensierte Wertpapierbörse zu betreiben. Außerdem habe die Firma Investoren über ihre Kontrollmechanismen zur Marktüberwachung in die Irre geführt und es versäumt, US-Kunden von ihrer Plattform fernzuhalten.
Weitere Vorwürfe drehen sich um die Manipulation von Börsenumsätzen mithilfe von Scheingeschäften und die Umleitung von Kundengeldern. Das Unternehmen habe darüber hinaus gezielt US-Töchter gegründet, um Gesetze zu umgehen. Binance bezeichnete die Anschuldigungen als unbegründet.
Bitcoin, Ether und andere Digitalwährungen reagierten mit deutlichen Kursverlusten. Die Aktie von Coinbase brach am heutigen Dienstag zeitweise um über 15 Prozent ein.
Quelle: ntv.de, jki/dpa
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