Citroën C5 Aircross - Änderung klein, Wirkung spürbar

  18 September 2023    Gelesen: 255
  Citroën C5 Aircross - Änderung klein, Wirkung spürbar

Bevor auch Citroën komplett elektrisch wird, weitet der französische Autobauer das Angebot an mehr oder weniger stark elektrifizierten Modellen aus. Davon betroffen sind auch diverse C5-Aircross-Versionen.

Es ist nur eine kleine Änderung, aber mit einer spürbaren Wirkung: Wer jetzt zum Citroën C5 Aircross (ab 33.620 Euro) greift, fährt teilweise auch elektrisch, sofern er auf das Automatikgetriebe besteht. Denn zum 1,2 Liter großen Dreizylinder (100 kW/136 PS) gesellt sich noch ein 16 kW/21 PS starker Stromer. Das ist ganz schön kräftig für einen Hybrid, den der Hersteller selbst als mild bezeichnet.

Aber die kleine, im Getriebe untergebrachte E-Maschine soll eben gar nicht alleine anziehen, sondern den Verbrenner dort unter die Arme greifen, wo er betriebsungünstig läuft. Die Ingenieure sagen dazu Lastpunktverschiebung. Ist der 0,9 kWh große Akku prall gefüllt, kann der immerhin 55 Newtonmeter aufbringende Stromer den Franzosen auch mal ohne Verbrenner in eine Parklücke bugsieren. Auch sanft rollen kann bis zu einem Tempo von 30 km/h klappen.

Ein Liter weniger auf 100 Kilometer

Mit dem neuen Antriebsstrang verbraucht das SUV etwa einen Liter weniger Kraftstoff je 100 Kilometer in der gemittelten WLTP-Disziplin als die alten Varianten mit Achtgang-Wandlerautomatik. Der Abstand zur aktuell immer noch lieferbaren Version mit Schaltgetriebe ohne jegliche Elektrifizierung beträgt einen halben Liter (5,7 statt 6,2 Liter). Günstig erkauft man sich das gute Gewissen nicht - der Aufpreis zur Basisversion beträgt satte 5100 Euro.

Schön ist, dass der Fahrer von der Betriebsstrategie wenig behelligt wird. Er merkt natürlich, dass der Verbrenner zwischendrin mal still ist, weil er sich auch während der Fahrt (bis 145 km/h) ausschalten kann. Dass der wirklich betont sanft schaltende Doppelkuppler jetzt nur sechs statt der acht Stufen des ehemaligen Wandlerautomaten bietet, macht in der Praxis kaum einen Unterschied. Und die Leistung reicht, um den 1,6-Tonner souverän selbst mittelsteile Autobahnsteigungen hochzutreiben. Allerdings wechseln sich hier bizarre Raumschiffklänge - von welchen technischen Modulen die auch immer kommen mögen - und markantes Dreizylinder-Sirrren (vor allem beim Ausdrehen des 1,2-Liters) ab.

Plug-in-Hybrid für 5770 Euro mehr

Wem das zu wenig elektrisch ist, kann für einen Mehrpreis von 5770 Euro zum Plug-in-Hybrid mit 132 kW/180 PS greifen. Nicht, dass dem Aircross bisher kein solcher Hybrid zur Verfügung gestanden hätte - allerdings waren damit immer gleich 165 kW/224 PS verbunden. So viel Leistung benötigen viele Kunden nicht, zumal die Topspeed der starken Variante (225 km/h) lediglich 10 km/h mehr beträgt.

Und ein erster Fahreindruck bestätigt, dass dieser Basis-PHEV völlig reicht (8,9 Sekunden bis 100 km/h). Im Vergleich zum milden Hybrid schiebt die Maschineneinheit aus 81 kW/110 PS starkem Stromer sowie 1,6 Liter großem Vierzylinder mit 110 kW/150 PS bereits bei kleinem Pedalweg fülliger, was sicherlich auf die 320 Newtonmeter der E-Maschine zurückzuführen ist. Wird der 12,4 kWh große Akku vollgeladen, was mit 22 Kilowatt binnen knapp zwei Stunden realisierbar ist, können 57 Kilometer im gemischten Fahrbetrieb (WLTP) rein elektrisch zurückgelegt werden.

Veritabler Reisewagen zu fairem Preis

Ansonsten empfiehlt sich das mittelgroße SUV dank großzügiger Platzverhältnisse und betont komfortablen Sitzen als veritabler Reisewagen zum fair eingepreisten Kurs. Nicht nur, dass der Fond generell genügend Beinfreiheit bietet. Der große Franzose verfügt über das inzwischen weitgehend ausgestorbene Feature, die Fondsitze (hier sogar alle drei einzeln) in Längsrichtung verschieben zu können. So darf man als Passagier selbst entscheiden, ob man etwaigen Fahrgästen hinten oder eben dem Gepäck mehr Platz einräumen möchte (bis zu 1510 Liter Kofferraumvolumen).

Am Infotainment merkt man, dass der Aircross schon ein paar Dienstjahre auf dem Buckel hat. Beispielsweise an der Touchscreen-Größe - bei lediglich zehn Zoll würde es Stellantis heute womöglich nicht mehr belassen. Aber kein Grund zum Verdruss, denn die Bedienung der Navigation erfolgt intuitiv, und im Zweifel muss es eben Apple CarPlay (oder Android Auto) richten. Und noch mehr Displayfläche bietet ja auch das Kombiinstrument mit 12,3 Zoll. Nur das Kamerabild dürfte anno 2023 einen Zacken schärfer ausfallen.

Noch einmal zurück zum Thema Antrieb: Wer möchte, kann den C5 Aircross noch immer mit dem 1,5 Liter großen und 96 kW/131 PS starken Diesel bekommen (ab 38.850 Euro). Als etwas schickere sowie eine Spur weniger konventionelle, aber durchaus ebenfalls praktische Alternative kann der Citroën C5 X jetzt übrigens ebenfalls als Plug-in-Hybrid geliefert werden - hier muss der Kunde mit 46.350 Euro allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen.

Sämtliche Basismodelle erfreuen ihre Kunden übrigens mit serienmäßigen Features wie autonomer Notbremsung, LED-Scheinwerfern, Navi, Parkpiepser, Spurhalteassistent, Smartphone-Integration und Tempomat.

Citroën C5 Aircross Hybrid-Modelle - technische Daten

SUV der unteren Mittelklasse

Länge: 4,50 Meter, Breite: 1,97 (mit Außenspiegeln 2,10) Meter, Höhe: 1,69 Meter, Radstand: 2,73 Meter, Kofferraumvolumen: 460 bis 1510 Liter

Hybrid 136 ë-DSC6: 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, 100 kW/136 PS, Elektromotor: 16 kW/21 PS und 55 Nm Drehmoment, maximales Drehmoment Benziner: 230 Nm bei 1750 U/Min, Sechsgang-Automatik (Doppelkupplung), Vorderradantrieb, 0-100 km/h: k.A., Vmax: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,7 bis 5,8 l/100 km (WLTP), CO2-Ausstoß: 128 bis 131 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM, Preise: ab 38.720 Euro

PHEV 180: 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner, 110 kW/150 PS, Elektromotor: 81 kW/110 PS, Systemleistung: 133 kW/180 PS, maximales Drehmoment: 300 Nm bei 3000 U/Min (Benziner), 320 Nm bei 500 bis 2500 U/Min (Elektromotor), Systemdrehmoment: 360 Nm, Achtgangautomatik (elektrifiziert), Vorderradantrieb, 0-100 km/h: 8,9 s, Vmax: 215 km/h, Durchschnittsverbrauch: 1,5 bis 1,6 l/100 km (WLTP), Stromverbrauch: 15,8 bis 16,0 kWh/100 km (WLTP), CO2-Ausstoß: 35 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM, Preise: ab 44.620 Euro

Quelle: ntv.de, Patrick Broich, sp-x


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