Über alle Branchen hinweg beobachtete das Ministerium demnach eine Zunahme der Feiertags- und Wochenendarbeit: 1995 hätten rund sechs Millionen Beschäftigte regelmäßig samstags oder sonntags gearbeitet, berichtete die Zeitung. 2015 waren es demnach bereits 8,8 Millionen – und damit jeder vierte Beschäftigte in Deutschland.
Linke warnt vor weiterer Flexibilisierung der Arbeitszeit
Im Schichtdienst arbeite aktuell jeder Sechste. 1995 seien es 3,8 Millionen Beschäftigte gewesen, im vergangenen Jahr 5,6 Millionen. Das Arbeitsvolumen aller Beschäftigten in Deutschland sei seit 1995 nur geringfügig gestiegen: um 400.000 auf 56,3 Millionen Stunden im Jahr 2015. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Arbeitnehmer um zwei auf 32 Millionen.
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Die Linke warnte in Reaktion auf die Zahlen vor einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeiten. „Immer mehr Menschen arbeiten schon jetzt abends, nachts oder am Wochenende“, sagte Linken-Sozialexpertin Jutta Krellmann der Zeitung. „Aber anstatt der Ausbreitung atypischer Arbeitszeiten und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken einen Riegel vorzuschieben, will Bundesarbeitsministerin Nahles das Arbeitszeitgesetz noch weiter aufweichen“, kritisierte Krellmann. Dies sei ein „schlechter Witz“. Eine wirksame Anti-Stress-Verordnung und die Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit „waren wegweisende Signale“.
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