Bayer kauft Monsanto für 66 Milliarden Dollar

  14 September 2016    Gelesen: 680
Bayer kauft Monsanto für 66 Milliarden Dollar
Lange hat die Übernahmeschlacht gedauert, nun ist sie entschieden: Das Traditionsunternehmen aus Leverkusen übernimmt den amerikanischen Saatgutkonzern. Es ist die größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je getätigt hat.
Das deutsche Traditionsunternehmen Bayer kauft den amerikanischen Saatguthersteller Monsanto für knapp 66 Milliarden Dollar (58,7 Milliarden Euro). Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern zahle 128 Dollar je Monsanto-Aktie, teilte Bayer am Mittwoch mit. Der Konzern habe sich zudem mit den Amerikanern auf eine Zahlung von zwei Milliarden Dollar verständigt, sollten die Kartellbehörden dem Deal nicht zustimmen, erfuhren Reuters und Bloomberg am Mittwoch von einer mit der Sache vertrauten Person.

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Bayer hatte in dem seit Mai laufenden Übernahmepoker sein Gebot dreimal erhöht. Monsanto ist unter anderem Hersteller des hoch umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, dessen Zulassung in Europa erst Ende Juni für anderthalb Jahre verlängert wurde. Mit der Übernahme von Monsanto würde die Bayer-Sparte Pflanzenschutz zur
größten des Konzerns. Der Monsanto-Deal wäre damit die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland und würde Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie machen.

Bayer und Monsanto sind nicht die einzigen Großkonzerne in der in Bewegung geratenen Agrochemiebereich, die ihr Heil in Zusammenschlüssen und Übernahmen suchen. Unter anderem übernimmt der Chemieriese ChemChina gerade den Schweizer Saatgutspezialisten Syngenta für 43 Milliarden Dollar. Bereits Ende 2015 wurde der Zusammenschlusses von Dow Chemikal und Dupont zu einem neuen Branchenriesen auf den Weg gebracht. Fallende Getreidepreise und instabile Märkte in den Schwellenländern haben den Herstellern von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut zuletzt zugesetzt.

Kritiker wie die Grünen oder Umweltschützer kritisieren nicht nur ihrer Meinung nach umweltschädlichen Produkte von Monsanto, sondern auch die entstehende Marktmacht der beiden vereinigten Unternehmen.


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