McLaren dementiert Verkaufsgespräche mit Apple

  22 September 2016    Gelesen: 514
McLaren dementiert Verkaufsgespräche mit Apple
Gerüchten zufolge will der amerikanische Elektronikkonzern beim Sportwagenhersteller McLaren einsteigen. Genau das bestreitet der Autobauer nun.
Der amerikanische Elektronikkonzern Apple will sein geheimnisumwittertes Autoprojekt möglicherweise mit Hilfe einer spektakulären Akquisition voranbringen. Nach einem Bericht der „Financial Times“ ist Apple am Kauf des britischen Sportwagenherstellers McLaren Technology Group interessiert. Apple habe McLaren auf eine mögliche Transaktion angesprochen und könne sich sowohl eine vollständige Übernahme als auch eine „strategische Investition“ vorstellen, heißt es weiter. Am Mittwochabend dementierte der Autobauer allerdings: „McLaren führt keine Gespräche mit Bezug auf irgendwelche möglichen Investitionen mit Apple“, sagte ein Unternehmenssprecher. Allerdings fügte der Sprecher hinzu, der Autobauer führe regelmäßig Gespräche mit verschiedenen Seiten, die aber vertraulich behandelt würden. Von Apple war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

McLaren ist vor allem als Formel-1-Rennstall bekannt, stellt aber auch Sportwagen für die Straße her, die mehrere Hunderttausend Euro kosten. Die Bewertung des Unternehmens bei einem Verkauf könnte dem Bericht zufolge bei bis zu 1,8 Milliarden Euro liegen. Es wäre damit die größte Übernahme für Apple seit dem 3 Milliarden Dollar teuren Zukauf des Kopfhörerhersteller Beats vor zwei Jahren.

McLaren wäre für Apple ein überraschender Zukauf, weil sich die Briten mit ihren Luxussportautos in einer sehr überschaubaren Nische bewegen. Dem Bericht zufolge ist Apple vor allem an der Technologie, der Ingenieurskompetenz und am Patentportfolio von McLaren interessiert. Es gilt in der Branche seit einiger Zeit als offenes Geheimnis, dass Apple sich in das Autogeschäft vorwagen will, auch wenn der Konzern das selbst nie bestätigt hat. Angeblich soll Apple unter dem Codenamen „Project Titan“ an einem Elektroauto arbeiten, das sich selbst steuern kann. In welchem Stadium das Unternehmen dabei ist, ist aber unklar.

Im Sommer berichtete die amerikanische Online-Publikation „The Information“, dass Apple mit dem Vorhaben nicht so schnell vorankommt wie erhofft. Es wurde auch bekannt, dass Apple die Führung des Projekts umbesetzt und seinen langjährigen Manager Bob Mansfield mit der Verantwortung dafür betraut hat. Es gab Berichte, dass sich der Schwerpunkt der Arbeit unter Mansfield geändert hat und Apple nun nicht mehr in erster Linie darauf abzielt, ein eigenes Auto zu bauen, sondern vor allem die zugrundeliegenden Systeme entwickeln will. Apples Geschäft hat sich dieses Jahr abgeschwächt, und die Verkaufszahlen für das iPhone sind erstmals gefallen. Das erhöht den Druck, neue Geschäftsfelder zu erschließen.


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