Viele Beschäftigte vertrauen ihrer Firma kaum

  03 Oktober 2016    Gelesen: 580
Viele Beschäftigte vertrauen ihrer Firma kaum
Das Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung in acht Ländern sollte deutschen Unternehmen zu denken geben. Denn nur 44 Prozent der Befragten in der Bundesrepublik vertrauen ihrer Firma - und damit weniger als in anderen Ländern.
Sie sind oft weniger engagiert oder auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz: Viele Beschäftigte, die kein Vertrauen in die eigene Firma oder den Vorgesetzten haben, machen einer Studie zufolge "Dienst nach Vorschrift". Laut einer Untersuchung von Ernst & Young (EY) vertrauen lediglich 44 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland ihrem Unternehmen und 47 Prozent dem Vorgesetzten.

Deutschlands Beschäftigte sind damit etwas skeptischer als in anderen Ländern. Insgesamt gaben 46 Prozent der Befragten in acht Staaten an, sie zählten auf ihre Firma beziehungsweise den Chef (49 Prozent).

Als Hauptgründe für den mangelnden Glauben nennen die weltweit knapp 10.000 Befragten

eine generell unfaire Bezahlung (53 Prozent),

fehlende Chancengleichheit bei Vergütung und Beförderung (48 Prozent),

Führungsdefizite (46 Prozent)

und eine zu hohe Fluktuation (43 Prozent).

Für die Unternehmen kann das gravierende Folgen haben. 42 Prozent der Beschäftigten mit wenig Vertrauen denken der Studie zufolge an einen Jobwechsel, 30 Prozent machen "Dienst nach Vorschrift". 28 Prozent geben zu, weniger engagiert und produktiv zu sein. Für ein Viertel der Beschäftigten wird Qualität zur Nebensache und knapp ein Viertel spricht gar negativ über das Unternehmen gegenüber Kollegen oder Bewerbern.

"Das insgesamt geringe Vertrauen in Unternehmen und Vorgesetzte sollte zu denken geben", sagte EY-Expertin Ana-Christina Grohnert. In einer unübersichtlichen Arbeitswelt mit globalem Wettbewerb und wachsender Dynamik müssten sich Mitarbeiter auf die Firma und die Vorgesetzten verlassen können. "Wenn sie das nicht tun, ist es ein Alarmzeichen - insbesondere für das Unternehmen."

Das Einhalten von Versprechen ist wichtig

Wichtig ist den Beschäftigten vor allem, dass der Arbeitgeber Versprechen einhält und der Job sicher ist. Eine große Rolle spielen auch eine gerechte Bezahlung, Offenheit und Transparenz sowie gleiche Chancen bei Vergütung und bei Beförderung. Der Vorgesetzte sollte mit den Arbeitnehmern respektvoll umgehen.

Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer weltweit glaubt allerdings nicht an Erfolg durch Leistung. In Deutschland rechnen sogar 45 Prozent der mehr als 1200 Befragten nicht damit, dass hartes Arbeiten und das Erreichen der gesteckten Ziele ihnen eine Gehaltserhöhung oder Beförderung einbringen.

Quelle : spiegel.de

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