Hintergrund des Eingriffs ist offenbar die Überlastung der Stromnetze. Insbesondere die großen Nord-Süd-Trassen sind für den Transport großer Mengen Windstrom nicht ausgelegt. Wenn die Netze den überschüssigen Strom nicht aufnehmen können, müssen die Windräder abgeregelt werden und die Betreiber werden für den Ausfall kompensiert. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ in Berufung auf die Bundesnetzagentur schreibt, wurden im vergangenen Jahr 4100 Gigawattstunden Strom aus Windkraftanlagen nicht in die Netze aufgenommen. Das waren dreimal so viel wie im Jahr zuvor.
Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sagte der Zeitung, die Drosselung solle nur „vorübergehend“ gelten, „bis die Netzengpässe beseitigt sind“. Ende 2020 solle die Regelung wieder außer Kraft treten.
Bund und Länder hatten im Sommer die Ökostrom-Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz auf Ausschreibungen umgestellt. Die Regelung macht es möglich, den Windkraft-Ausbau in bestimmten Regionen zu begrenzen. An der Börse kam der Bericht bei Anlegern schlecht an: Die Aktien des Windturbinenbauers Nordex gaben zu Handelsbeginn 1,7 Prozent nach.
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