Wells-Fargo-Chef stürzt über Scheinkonten

  13 Oktober 2016    Gelesen: 646
Wells-Fargo-Chef stürzt über Scheinkonten
Mitarbeiter von Wells Fargo sollen Kunden zu kostspieligen Finanzprodukten überredet haben, die diese weder angefordert noch gebraucht haben. Der Vorstandsvorsitzende der Bank übernimmt dafür zuerst die Verantwortung - und dann seinen Hut.
Nach dem Skandal um dubiose Verkaufspraktiken und Geisterkonten bei Wells Fargo räumt Bankenchef John Stumpf seinen Posten. Neuer Vorstandsvorsitzender werde der für das operative Geschäft Verantwortliche Tim Sloan übernehmen, teilte das US-Geldhaus am Mittwoch mit.

Stumpf erklärte: "Ich habe entschieden, dass es das Beste für das Unternehmen ist, wenn ich Platz mache." Die Wells-Fargo-Aktie legte nachbörslich zwei Prozent zu. Am Freitag soll das Institut seinen Quartalsbericht vorlegen.

Wells-Fargo-Mitarbeiter sollen Kunden zu kostspieligen Finanzprodukten überredet haben, die diese weder angefordert noch gebraucht haben. Die Banker wollten offenbar ehrgeizige Verkaufsziele erreichen. Insgesamt richteten sie mehr als zwei Millionen falscher Konten ein.

Die Bank hatte sich jüngst mit mehreren US-Behörden auf einen Vergleich geeinigt und zahlt nun eine Strafe von 185 Millionen Dollar. Finanzvorstand John Shrewsberry hatte vor kurzem erklärt, Wells Fargo selbst werde in dem Skandal hart durchgreifen.


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