Ausländische Banden planen Straftaten

  15 Oktober 2016    Gelesen: 650
Ausländische Banden planen Straftaten
In Deutschland prägen vor allem international agierende Gruppen die organisierte Kriminalität. Sie sitzen irgendwo im Ausland, planen von dort ihre Taten, um dann in der Bundesrepublik zuzuschlagen. Eine neue Herausforderung für die Polizei.
Die Zahl der Ermittlungsverfahren im Bereich der organisierten Kriminalität hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland kaum verändert. Im Jahr 2015 führten die Behörden 566 Verfahren, wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte. Im Vorjahr lag die Zahl mit 571 auf ähnlichem Niveau.

Mehr als ein Drittel (36,7 Prozent) der Verfahren entfiel auf Rauschgiftkriminalität. Danach folgten die Eigentums- (14,8 Prozent) und die Wirtschaftskriminalität (11,8 Prozent). Die Täter agieren laut BKA zunehmend im Internet. Zudem wird die organisierte Kriminalität in Deutschland stark von international agierenden Gruppen geprägt. 80 Prozent der Ermittlungsverfahren weisen den Angaben zufolge internationale Bezüge auf.

BKA-Präsident Holger Münch erklärte, es komme häufig vor, dass Verbrechen an einem Ort in Europa geplant werden, um sie dann an einem anderem Ort durchzuführen. Die Polizei sei damit immer mehr auf die internationale Zusammenarbeit angewiesen. Das spiegelt auch die Zahl der Tatverdächtigen wieder: Der Anteil der Deutschen an den insgesamt 8675 Tatverdächtigen sank indes auf gut ein Drittel. Zwei Drittel der Verdächtigen sind ausländische Staatsangehörige.

Das Bundeskriminalamt will die Ermittlungsergebnisse aus der Organisierten Kriminalität vermehrt zur Terrorabwehr nutzen. Dies betreffe etwa den Waffenhandel, Schleuserkriminalität und Dokumentenfälscher, sagte BKA-Präsident Holger Münch. Vor allem bei diesen Delikten könnten sich Schnittstellen zur Bekämpfung des Terrorismus ergeben. Innenminister Thomas de Maizière betonte, bei der Bekämpfung sei vor allem das Gesetzesvorhaben zur strafrechtlichen Vermögensabschöpfung wichtig.

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