Staatsanwälte gehen in Revision gegen Deutsche Bank

  18 Oktober 2016    Gelesen: 703
Staatsanwälte gehen in Revision gegen Deutsche Bank
Ein Jahr lang dauerte das Verfahren gegen frühere Chefs der Deutschen Bank. Es endete mit einem Freispruch. Das reicht den Staatsanwälten nicht.
Vor Monaten hatten das Oberlandesgericht München die ehemaligen Chefs der Deutschen Bank, Rolf Breuer, Jürgen Fitschen und Josef Ackermann freigesprochen. Lange dauerte das Verfahren. Nun geht es wohl in die nächste Runde. Denn die Staatsanwälte in München haben Revision beantragt, berichtet „Spiegel Online“. Demnach haben die Ermittler einen entsprechenden Antrag am Montag eingereicht. Sie wollen, dass der Bundesgerichtshof das Urteil aufhebt.

Der Vorwurf gegen die drei Banker lautet auf versuchten Prozessbetrugs. Hintergrund ist der Streit zwischen den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch und der Deutschen Bank. Das Oberlandesgericht in München hatte vor drei Jahren schon entschieden, dass die Bank Schadenersatz zahlen muss. Mittlerweile haben Kirch Erben beinahe 1 Milliarde Euro erhalten.

Die Staatsanwaltschaft versuchte in dem Verfahren herauszufinden wollte, welche Rolle die Angeklagten in der Insolvenz des Filmrechtehändlers Leo Kirch spielten, ob die Deutsche Bank ein Mandat zur Zerschlagung seines Medienimperiums haben wollte und ob der damalige Bankchef Rolf Breuer genau deshalb ein Fernsehinterview gegeben hat.

Für die Theorie einer Verschwörung gegen Kirch fanden die Strafverfolger allerdings nicht einen einzigen Beweis. Dem Vorsitzenden Richter des Münchner Landgerichts darum im April gar nichts anderes übrig, als der Unschuldsvermutung zu folgen: „Das ist ein Freispruch, wie er sich gehört.“


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