C. gehöre zu den insgesamt 40 Patienten in Deutschland, denen es erlaubt ist, aus gesundheitlichen Gründen Marihuana zu besitzen. Desto seltsamer ist der Gerichtsbeschluss, wonach der Frührentner aus Schleswig wegen „unerlaubtem Anbau von Betäubungsmitteln sowie deren Besitz in nicht geringer Menge“ nun zu acht Monaten Haft ohne Bewährung und Übernahme der Verhandlungskosten verurteilt wird. „Nie würde ich schlagen, stehlen oder sonst etwas Gesetzloses tun. Ich bin ein friedlicher, ehrlicher Mensch“, zitiert das Blatt die Worte des Angeklagten vor Gericht.
Laut seinem Anwalt hat C. keine Alternative zur Einnahme von Marihuana als Medikament: „Der tägliche Joint dient ihm nicht zum Vergnügen, sondern der Linderung der Symptome seiner Krankheit.“
Zwar habe sein Mandant eine Erlaubnis für Marihuana, sei aber gezwungen, diese Droge selbst zu produzieren: Das Mittel aus den Apotheken würde 1500 Euro im Monat kosten, was er als Frührentner mit 500 Euro Einnahmen sich niemals leisten könnte. Mit Marihuana handele der Mandant zwar gegen das Gesetz, führe dafür aber ein lebenswertes Leben, so der Anwalt. „Wenn man mir nicht zubilligt, dass ich das Mittel, das ich nicht bezahlen kann, selbst herstelle, dann bringt man mich um“, so C. „Ich werde nicht ins Gefängnis gehen. Auf gar keinen Fall. Da war ich schon mal, und nach drei Tagen mussten die mich wegen meiner Krankheit entlassen.“ Laut dem Anwalt wird demnächst Berufung eingelegt und gegebenenfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht gezogen.
Quelle : sputnik.de
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