Nach einem Bericht der malaysischen Zeitung "The Star" ereignete sich der Anschlag bereits am vergangenen Montag um 9.00 Uhr Ortszeit. Der Fall wurde aber erst am Tag darauf publik. Unterschiedliche Darstellungen gab es darüber, wie genau Kim Jong Nam überfallen wurde. Offiziell gab es von der Polizei dazu keine Informationen. Die malaysischen Behörden machten auch keine Angaben darüber, wann das Ergebnis der Obduktion bekanntgegeben werden soll.
Südkoreas Geheimdienst warf Nordkorea derweil vor, seit Jahren einen Anschlag auf Kim geplant zu haben. Vor Abgeordneten in Seoul behauptete Geheimdienstchef Lee Byung Ho, dass der älteste Sohn des früheren nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il einem Giftanschlag zum Opfer gefallen sei. Das Regime in Pjöngjang habe seit fünf Jahren versucht, Kim Jong Nam aus dem Weg zu räumen, sagte Lee nach Angaben des Vereinigungsministeriums. Über die möglichen Motive wurde aber auch in Seoul spekuliert. "Es ist schwierig zu sagen, warum er getötet wurde", erklärte ein Ministeriumssprecher.
Bringen Kamerabilder Klarheit?
In verschiedenen Berichten hieß es, Kim Jong Nam sei von zwei Frauen - angeblich Agentinnen des nordkoreanischen Geheimdienstes - ein giftiges Spray ins Gesicht gesprüht worden. Andernorts war davon die Rede, dass ihm ein Tuch mit Gift auf Mund und Nase gedrückt worden sei. Die beiden mutmaßlichen Täterinnen sollen anschließend mit einem Taxi geflohen sein.
Klarheit über den genauen Hergang sollen die Aufnahmen der Flughafen-Überwachungskameras bringen. Ein Fernsehsender in Südkorea hatte anfangs berichtet, der 45-Jährige sei mit "Giftnadeln" gestochen worden. Polizeisprecher Dato Abdul Samah sagte zu solchen Berichten nur: "Wir untersuchen die Ursachen des Todes und warten auf das Ergebnis der Obduktion."
Kim Jong Nam Der 45-Jährige wurde früher auch als dessen möglicher Nachfolger von Kim Jong Il gehandelt. Dann fiel er jedoch in Ungnade. Nach dem Tod des Vaters im Dezember 2011 rückte sein jüngerer Halbbruder an die Spitze des kommunistischen Staates auf. Kim Jong Nam lebte die vergangenen Jahre überwiegend in China und südostasiatischen Ländern.
Quelle: n-tv.de
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