In den 2015 aufgeflogenen Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen ist auch die Konzerntochter Audi verstrickt. Behörden, Kunden und Investoren haben beiden Autobauern illegale Täuschungen und Intransparenz bei der Aufklärung vorgeworfen. So durchsuchte die Staatsanwaltschaft die Vorstandsetage von Audi, die Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg und die vom Konzern mit der Aufklärung beauftragte Anwaltskanzlei Jones Day. Die Münchner Justiz ermittelt gegen Unbekannt wegen Betrugsverdacht beim Verkauf von rund 80.000 Dieselfahrzeugen in den USA.
Stadler sah sich in der Dieselaffäre mit Kritik konfrontiert, er habe bei der Aufklärung keine glückliche Figur abgegeben. Der Manager hatte sich deswegen mehrfach vor dem Aufsichtsrat rechtfertigen müssen. Der Audi-Chef erhielt jedoch wiederholt Rückendeckung des Kontrollgremiums und des Mutterkonzerns Volkswagen. Am Tag vor der Hauptversammlung verlängerte der Audi-Aufsichtsrat Stadlers Vertrag um fünf Jahre bis 2022. Der bisherige Vorstandsvertrag des 54-Jährigen läuft bis Jahresende.
CHINA MACHT SORGEN
Im laufenden Geschäft ist China derzeit die größte Sorge von Audi. Der im Dezember eingetretene deutliche Rückgang der Verkaufszahlen in China dauere an, sagte Stadler am Donnerstag. Audi hatte bereits Mitte April mitgeteilt, dass der Absatz im mittlerweile weltgrößten Automarkt vor den USA im ersten Quartal um gut 22 Prozent abgesackt war.[nL8N1HL3FO] Audis Händler in China sind verärgert, weil der Autobauer dort neben seinem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Hersteller FAW eine weitere Kooperation mit SAIC plant. Die Händler befürchten, ins Hintertreffen zu geraten, und fordern Ausgleichszahlungen. Gespräche sind im Gange, einstweilen läuft der Vertrieb schleppend.
Quelle. reuters.de
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