S-Klasse-Zweitürer fahren auf der IAA vor

  05 September 2017    Gelesen: 1307
S-Klasse-Zweitürer fahren auf der IAA vor
Auf der IAA wird Mercedes neben seinem Hypercar auch die neuen Zweitürer der S-Klasse präsentieren. Optisch aufgefrischt, mit neuen Aggregaten, erweiterten Assistenzsystemen und Wohlfühlambiente sollen die sportlichen Luxusliner das Publikum begeistern.

Die aufgefrischte S-Klasse hat Mercedes bereits im April auf der Shanghai Auto vorgestellt. Fein geschliffen und mit einer ganzen Reihe neuer Features, die ein weiterer Schritt in Richtung autonomes Fahren sind, ist das Flaggschiff der Stuttgarter seinerzeit angetreten, neue Standards zu setzen. Fast zeitgleich präsentierte Audi im Übrigen den A8. Der 7er BMW bekam den letzten Schliff vor zwei Jahren. Was beide Konkurrenten nicht im Programm haben sind ein Coupé oder ein Cabrio in dieser prestigeträchtigen Liga. Auf der IAA vom 14. bis 24. September werden die zweitürigen Luxusliner der S-Klasse dem Publikum präsentiert.

Kraftvoller Luxus

Wie die Limousine entsprechen auch Cabrio und Coupé der Interpretation von "Modern Luxury", so Mercedes. Optisch sollen die Frontschürze mit verchromten Frontsplittern und wuchtigen Lufteinlässen für mehr Sportlichkeit sorgen. Hinzu kommen neue Seitenschweller und verchromte Doppelendrohrblenden wie man sie bis dato nur vom V12 kennt. Wer das augenscheinliche Highend in Form der AMG-Line wählt, erhält ein Fahrzeug mit dreidimensional ausgeformten Lufteinlässen und verchromten Finnen. Natürlich stehen die dynamischen Luxusliner in Serie auf 20 Zoll Felgen.

Wer es nicht nur motorseitig sondern auch optisch richtig krachen lassen will, der greift auch in der obersten Premiumriege der Stuttgarter zum Mercedes-AMG S 63 oder gar zum S 65. Beide tragen den ausgesprochen schönen und gleichsam aggressiven Panamericana Grill. Das macht die AMG-Varianten zur "elitärsten Form der S-Klasse" wie es AMG-Chef Tobias Moers formuliert. Wobei die absolute Top-Variante der S 65 mit 6,0-Liter-V12-Biturbo-Triebwerk, 630 PS und einem maximalen Drehmoment von unglaublichen 1000 Newtonmetern bleibt. Darunter rangiert der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor mit Twin-Scroll-Turboladern und Zylinderabschaltung, der den bisherigen 5,5-Liter-V8-Biturbo ablöst. In der Leistungsentfaltung steht er dem Vorfahren mit 612 PS aber in nichts nach, lässt sogar 27 Pferde mehr auf die Koppel. Die Kraftverteilung erfolgt bei beiden Modellen über eine 9-Gang-Automatik mit verkürzten Schaltzeiten.

Da strahlt was

Neu und anders als bei der Limousine strahlen beim S-Klasse Coupé und Cabrio die Heckleuchten. Die kommen mit OLED-Technik daher, was nichts anderes bedeutet, als dass hauchdünne Schichten aus organischen Materialien auf eine Glasplatte aufgedruckt und zum Leuchten gebracht werden. Ein Umstand der für ein sehr markantes Tag- und Nachtdesign sorgt. Hinzu kommen schicke Spielerein wie dynamische Lichtsequenzen beim Ver- und Entriegeln des Fahrzeuges.

Im Innenraum passen sich Coupé und Cabrio der Limousine an. Geprägt wird das Dashboard von den zwei hochauflösenden 12,3 Zoll großen Displays, die optisch zu einem riesigen Monitor zu verschmelzen scheinen. Das volldigitale Cockpit erhält die drei visuell sehr unterschiedlichen Stile "Klassisch", "Sportlich" und "Progressiv". Wie die Limousine haben beide Modelle berührungsempfindliche Schalter im Lenkrad, die wie die Oberfläche eines Smartphones reagieren und so die Steuerung des gesamten Infotainments erlauben. Neu ist die Bedienung von Abstandsradar und Tempomat über ein Bedienelement direkt am Lenkrad. Früher erfolgte die Steuerung über einen extra Hebel links unterhalb des Volants.

Stimmung mit der Stimme

Ebenfalls neu ist die Ausweitung der Sprachsteuerung. Klimaanlage, Sitzheizung, Innenbeleuchtung oder Head-up-Display lassen sich jetzt mit der Stimme steuern. Je nach Sprachversion und Fahrzeugausstattung sind bis zu 450 einzelne Sprachbefehle möglich. Natürlich lässt sich in den Stuttgarter Luxuslinern auch die Navigation, die auf Wunsch in Echtzeit abrufbar ist, verbal steuern. Mit der optional erhältlichen "Energizing"-Komfortsteuerung werden Coupé und Cabrio einmal mehr zur Wellnessoase. Je nach Stimmung des Fahrers werden Klimaanlage, Beduftung, Sitze sowie vorprogrammierte Licht- und Musikstimmungen vom Fahrzeug "ausgesucht". Steht eigene Musik über das Media Interface zur Verfügung, wird diese im Hintergrund analysiert und anhand der beats per minute einem der fünf voreingestellten Programme zugeordnet. Selbstredend können einzelne Funktionen abgewählt werden.

Wählen kann man natürlich auch bei der Motorisierung. Abseits der schon erwähnen AMG-Triebwerke soll der neue V8-Biturbo mit 469 PS im S 560 zu den sparsamsten Achtendern weltweit zählen verspricht Mercedes. Im Teillastbereich werden nämlich vier Zylinder gleichzeitig abgeschaltet. Eine weitere Besonderheit sind die im Zylinder-V angeordneten Turbolader. Neu im Coupé ist nicht nur der V6-Benziner mit 367 PS und Otto-Partikelfilter sondern auch die Bezeichnung am Heck: da steht jetzt S 450. Eine neue Segelfunktion soll das Triebwerk besonders effizient machen. Wenn es Fahrsituation und Ladezustand der Batterie zulassen, wird der Verbrennungsmotor vom Antriebsstrang abgekoppelt und läuft im Leerlauf, so dass das Fahrzeug frei rollen kann. Ebenfalls neu ist beim S 450 die Neungangautomatik.

Unabhängig von der Motorisierung kann für Cabrio und Coupé das sogenannte Magic-Body-Control-Fahrwerk geordert werden. Das ist allerdings nicht neu. Vielmehr gibt es das mit Kurvenneigefunktion schon seit 2014. Jetzt bekommt das Fahrwerk bis zu einer Geschwindigkeit von 180 km/h aber zusätzlich Informationen von der Stereokamera hinter der Frontscheibe sowie den Querbeschleunigungssensoren. Bei den Assistenzsystemen bieten die zweitürigen S-Klassen ebenfalls einige Neuerungen. So vefügt der Abstandstempomat Distronic künftig über eine "Automatik", die das Tempo an Kurven oder Kreisverkehren anpasst. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen finden automatisch Beachtung.

Außerdem neu: Eine Warnfunktion bei Einfahrverboten sowie das automatische Spurwechselmanöver, das mit dem Antippen des Blinkerhebels eingeleitet wird. Schließlich gibt es noch den Remote-Park-Assistenten, der ein selbstständiges Ein- und Ausparken ermöglicht. Statt hinterm Lenkrad kann der Fahrer die S-Klasse per Smartphone in besonders enge Parklücken manövrieren oder im Explore-Modus bis zu 15 Meter weit frei steuern. Was die Luxus-Spaßmacher kosten kann an dieser Stelle nur gemutmaßt werden. Allerdings dürfte das S-Klasse Coupé nicht unter 103.000 Euro zu haben sein.

Quelle: n-tv.de

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