Menschenrechtlern zufolge belegen Satellitenaufnahmen, dass etwa 80 Dörfer der muslimischen Rohingya angezündet wurden. Auch Buddhisten seien Opfer von Brandstiftungen geworden - allerdings in einem kleineren Ausmaß. Die Regierung Myanmars hat Hilfsorganisationen und Reportern den Zugang zur betroffenen Region Rakhine weitgehend untersagt.
KRITIK VON DEUTSCHLAND
In Berlin forderte die Bundesregierung, dass alle internationalen Hilfsorganisationen Zugang zum Konfliktgebiet erhalten müssen. Die Kapazitäten des Roten Kreuzes reichten nicht aus, um die Betroffenen zu versorgen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte vom UN-Sicherheitsrat Sanktionen und ein Waffenembargo gegen Myanmar, damit die Armee ihre “ethnischen Säuberungen” einstelle. Bisherige Forderungen nach einem Ende der Übergriffe seien wirkungslos geblieben.
Seit Beginn der Gewaltwelle vor gut drei Wochen sind mehr als 410.000 Rohingya nach Bangladesch geflohen. Dort verschärfen Regenfälle die Lage der Menschen weiter. Der De-Facto-Regierungschefin Myanmars, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, wird international Untätigkeit vorgeworfen. Sie will sich am Dienstag in einer Ansprache zu der Krise äußern.
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