Für wen deutsche Konzerne im US-Wahlkampf spendeten

  07 November 2018    Gelesen: 900
Für wen deutsche Konzerne im US-Wahlkampf spendeten

5,2 Milliarden Dollar: Noch nie wurde bei US-Zwischenwahlen so viel Geld gespendet wie in diesem Jahr. Auch deutsche Top-Unternehmen waren über Umwege dabei - und hatten einen Favoriten.

Nie zuvor ist bei einer Zwischenwahl in den USA so viel Geld für den Wahlkampf ausgegeben worden wie in diesem Jahr - 5,2 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 4,6 Milliarden Euro. Das sind 35 Prozent mehr als bei der Zwischenwahl von 2014, wie die auf Wahlkampffinanzierung spezialisierte Organisation Center for Responsive Politics berichtet.

Demnach haben nicht nur die Republikaner von US-Präsident Donald TrumpSpenden in Rekordhöhe eingenommen, sondern vor allem die Demokraten erlebten einen starken Aufwärtstrend. Sie hätten vor allem vom Enthusiasmus von Spenderinnen profitiert. Auch bei Kleinspendern hätten sie die Nase vorn.

Daneben haben auch deutsche Spitzenkonzerne über ihre US-Tochterunternehmen Geld an Wahlkämpfer verteilt. Und das offenbar großzügig: Nach Berechnungen der Tageszeitung "Die Welt" spendeten deutsche Firmen mindestens 2,63 Millionen Dollar. Auch diese Zahl bezieht sich demnach auf Berechnungen des Center for Responsive Politics.

17 deutsche Top-Unternehmen unter Spendern

In den Vereinigten Staaten dürfen Firmen kein Geld im Wahlkampf spenden, Einzelpersonen schon. Die Folge: Es gibt viele sogenannte "PAC's" - ein Akronym mit der deutschen Bedeutung "Politische Aktionskomitees". Darin wird - offiziell jedenfalls - Geld aus der Belegschaft eines Unternehmens gesammelt, um es dann den jeweiligen Kandidaten, die unterstützt werden sollen, zu spenden. So sind offenbar auch die Tochterunternehmen der deutschen Großkonzerne vorgegangen.

Der Chemie-Riese BASF soll auf diesem Weg am meisten Geld gespendet haben: 632.000 Dollar. Auf Platz zwei folgt demnach die Deutsche Telekom mit 604.000 Dollar. Insgesamt haben dem Bericht zufolge 17 deutsche Unternehmen Geld gegeben, darunter unter anderem auch Daimler, der Autozulieferer Schaeffler, Bayer, Boehringer Ingelheim, Fresenius, HeidelbergCement, Merck und Siemens.

60 Prozent aller Spenden gingen laut "Welt" an die Republikaner von Präsident Trump. Der Spendenverein der Deutschen Bank gab demnach sogar 70 Prozent seiner Zuwendungen den Konservativen. Der IT-Konzern SAP präferierte hingegen die oppositionellen Demokraten.

spiegel


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