Im Vorfeld der Finanzkrise von 2008 hatte die Deutsche Bank 500 US-Kommunalanleihen für 7,8 Milliarden US-Dollar (zu dem Zeitpunkt etwa 5,9 Milliarden Euro) gekauft. In den darauffolgenden Jahren haben die Kredite jedoch immer weiter an Wert verloren. Beim Verkauf 2016 stellte sich letztendlich ein Verlust von 1,6 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) heraus.
Der Untersuchung zufolge hat die deutsche Kreditorganisation versucht, über das Risiko des Geschäfts, das eine der größten Pannen für die Geschichte der Deutschen Bank darstellt, zu schweigen.
Die Möglichkeit, dass die Deutsche Bank ihren Anlegern bei einer Kapitalerhöhung 2014 womöglich vorenthalten habe, dass das besagte Anleihe-Paket einen zweifelhaften Wert habe, ist dabei wohl besonders skandalös. Denn laut Gesetz sind alle Unternehmen, die an die Börse gehen oder ihr Kapital erhöhen wollen, zu höchster Transparenz gegenüber den Anlegern verpflichtet. Womöglich fehlte bei den Angaben zur Kapitalerhöhung in diesem Fall allerdings eine brisante Information über eventuelle Zweifel an der Werthaltigkeit des US-Anleihepakets.
Und falls der Verdacht sich belegen ließe, dass die Bank nicht richtig informiert hatte, dann dürften Anleger das Institut wegen Irreführung verklagen. Ein Sprecher der Bank hatte jedoch darauf verwiesen, dass die Deutsche Bank damals richtig gehandelt habe. „Externe Anwälte und Wirtschaftsprüfer haben die Transaktion bewertet und bestätigt, dass sie mit Prüfungsstandards und üblichen Verfahren übereinstimmt“, so der Sprecher.
Fest steht, dass diese Panne schwer auf der Deutsche Bank lastet, die deswegen nicht nur ein Minus von 1,4 Milliarden Euro in ihren Bilanzen von 2016 aufzuweisen hatte, sondern dadurch auch ihren Ruf schädigte.
Dieses Verlustgeschäft zeigt einerseits Spätfolgen der Finanzkrise für die Deutsche Bank und wirft andererseits die Frage auf, ob die Bank ihre Altlasten wirklich konsequent bereinigt hat.
sputniknews
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