Enttäuschung über Fed-Zinskurs belastet US-Börsen

  02 Mai 2019    Gelesen: 758
  Enttäuschung über Fed-Zinskurs belastet US-Börsen

New York (Reuters) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nachgegeben. Einen Großteil des Handelstages hatten die Indizes noch im Plus gelegen.

Dann aber veröffentlichte die US-Notenbank ihren Zinsentscheid und Fed-Chef Jerome Powell dämpfte die Hoffnungen vieler Anleger, die auf eine Zinssenkung noch im diesem Jahr gesetzt hatten. Powell habe erklärt, dass er die schwachen US-Inflationsdaten nur als vorübergehendes Phänomen ansehe, sagte Michael Antonelli, Marktstratege bei Robert W. Baird. Damit habe er klargemacht, dass die Notenbank jetzt nicht näher vor einer Zinssenkung stehe als zuvor. Aktuell ließ die Fed den Zins konstant. US-Präsident Donald Trump hatte für eine Senkung geworben.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,6 Prozent auf 26.430 Punkte und schloss damit nur knapp unter seinem Tagestief. Im Verlauf war er zeitweise bis auf 26.689 Stellen gestiegen. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,75 Prozent auf 2923 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,6 Prozent auf 8049 Punkte, das Tageshoch hatte bei 8145 Zählern gelegen.

Ein Lichtblick am Markt waren Apple. Die Papiere verteuerten sich um 4,9 Prozent. Der iPhone-Hersteller sagte für das laufende Quartal einen höheren Umsatz voraus als von Analysten erwartet. Zudem betonte der Konzern, dass sich sein Absatz in China stabilisiere und dass er zusätzliche 75 Milliarden Dollar für Aktienverkäufe einplant. Die Dividende soll um fünf Prozent erhöht werden.

Von der US-Konjunktur kamen am Mittwoch gemischte Signale. So schufen die US-Firmen im April insgesamt 275.000 neue Stellen, wie der Personaldienstleister ADP unter Verweis auf seine monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Erwartet worden waren nur 180.000. Zudem wurde der Zuwachs für März auf 151.000 von zunächst genannten 129.000 nach oben korrigiert. Am Freitag steht der Arbeitsmarktbericht der Regierung an, der neben Jobs in der Privatwirtschaft auch Stellen im öffentlichen Dienst umfasst. Außerhalb der Landwirtschaft könnten laut Experten 185.000 Jobs geschaffen worden sein - nach 196.000 im März.

Die US-Industrie verringerte indes ihr Wachstumstempo im April überraschend deutlich. Der Einkaufsmanager-Index fiel auf 52,8 Punkte von 55,3 Zählern im Vormonat. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2016. Ökonomen hatten 55,0 Zähler erwartet.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 920 Millionen Aktien den Besitzer. 1435 Werte legten zu, 2414 gaben nach und 239 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,23 Milliarden Aktien 979 im Plus, 2104 im Minus und 170 unverändert.

Bei den US-Staatsanleihen bleiben die zehnjährigen Papiere unverändert bei 101-1/32. Sie rentierten mit 2,505 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten um 14/32 auf 101-26/32 und hatten eine Rendite von 2,908 Prozent.


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