Sie konnten die Löwen in der abgeschiedenen und kaum besiedelten Region mit Kamerafallen fotografieren und fanden im Laufe ihrer Expedition auch Pfotenabdrücke. Löwen seien in der Region bislang nie wissenschaftlich nachgewiesen worden, sagt Expeditionsleiter Hans Bauer.
Die Löwen müssten demnach auch jenseits der nordwestlichen Grenze Äthiopiens im sudanesischen Nationalpark Dinder beheimatet sein. Im Sudan galten Löwen bislang als ausgestorben. Der Gesamtbestand auf beiden Seiten der Grenze soll sich Schätzungen der Forscher zufolge auf bis zu 200 Tiere belaufen.
"Da die Zahl der Löwen in den meisten Teilen des afrikanischen Kontinents stark zurückgeht, ist die Entdeckung einer bislang unbekannten Population sehr bedeutend", sagt der Leiter der Tierschutzorganisation Born Free, Adam Roberts.
Wichtige Reservate - Die britische Organisation unterstützte nach eigenen Angaben die Expedition. Löwen gelten als gefährdete Tierart. Seit 1993 ist ihr Bestand der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) zufolge um mehr als 40 Prozent zurückgegangen.
In einigen Regionen sind sie vom Aussterben bedroht. Lediglich in Schutzgebieten auf dem südlichen Kontinent steigt die Zahl der Tiere.
Besonders kritisch ist die Entwicklung in West- und Zentralafrika. Diese Regionen könnten innerhalb der nächsten 20 Jahre die Hälfte ihrer Löwen verlieren, meinen Forscher.
Auch in Ostafrika nehmen die Populationen deutlich ab. Viele Löwenbestände sind dort bereits verschwunden oder werden bald verschwinden.
Lediglich in vier Ländern im Süden Afrikas nehme die Zahl der Großkatzen zu: in Botswana, Namibia, Südafrika und Simbabwe. In all diesen Ländern leben Löwen in eingezäunten Schutzgebieten. Das deute darauf hin, dass gut finanzierte und organisierte Reservate eine wichtige Rolle bei der Rettung der Löwen spielen können, so die Forscher.
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