Trump hatte „Abscheu” vor Ukraine seit Amtsantritt – Washington Post

  04 November 2019    Gelesen: 1186
 Trump hatte  „Abscheu”  vor Ukraine seit Amtsantritt – Washington Post

US-Präsident Donald Trump soll sich bereits in seinen ersten Tagen im Amt mit „Abscheu“ über die ukrainische Regierung geäußert haben. Das berichtet die „Washington Post” unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Er hatte demnach vermutet, die ukrainische Regierung hätte zusammen mit den Demokraten ein Komplott gegen ihn im vergangenen Wahlkampf 2016 geschmiedet.

„Es gab Vorwürfe, dass sie irgendwie mit dem Clinton-Team (die damalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton – Anm. d. Red.) kooperiert hätten. Es gab Vorwürfe, sie könnten ihm schaden. Er hat die Ukraine einfach gehasst“, zitiert die Zeitung einen ehemaligen Mitarbeiter des Weißen Hauses.

Hindernis für amerikanisch-russische Beziehung?

In Trumps Beraterkreisen gab es schon 2017 Spekulationen über die wahren Ursachen seiner Zurückhaltung gegenüber der Ukraine. Nach einer Version sah er darin laut dem Bericht ein Hindernis für bessere Beziehungen mit dem Präsidenten Wladimir Putin nach der Einführung der Sanktionen gegen Russland.

Als im Herbst 2017 die Frage aufkam, ob man Panzerabwehrwaffen an die Ukraine liefern sollte, zögerte er mit der Antwort.

„Er sagte es immer wieder. . . es lohne sich nicht, Russland zu verärgern und  was für ein schlechtes Land die Ukraine gewesen sei“, so ein Insider.
Die Waffenverkäufe wurden dennoch im Dezember 2017 bewilligt.

Gegenläufiges Narrativ

„Externe Influencer” wollten Trump laut dem Ukraine-Experten im Nationalen Sicherheitsrat Alexander Vindman ein „falsches Narrativ” zur Ukraine einreden, wonach eine engere Beziehung zu deren Führung „schädlich für die Politik der US-Regierung” wäre. Auch die bekannte Abneigung des Präsidenten gegen US-Auslandshilfe könnte ein Grund für seine kritische Ansicht gewesen sein.

„Die Ukraine war schwach, kriegszerrissen und brauchte dringend Unterstützung der USA. Für Trump, dessen außenpolitischer Schwerpunkt darin lag, das US-Handelsdefizit abzubauen, hatte es wenig zu bieten”, heißt es im Bericht. 

Ukraine-Affäre

Der US-Präsident stand zuletzt wegen der Ukraine-Affäre zunehmend unter Druck. Die Demokraten im Repräsentantenhaus haben aufgrund der Vorwürfe Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn angekündigt.

Im Zentrum der Vorwürfe steht ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (Wladimir Selenski). Trump ermunterte seinen Amtskollegen zu Ermittlungen die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten.

Der US-Präsident wirft wiederum Biden vor, sich als Vize-Präsident unter seinem Vorgänger Barack Obama dafür eingesetzt zu haben, seinen Sohn vor der ukrainischen Justiz zu schützen. Sowohl Trump als auch Biden weisen die jeweiligen Vorwürfe zurück.

sputniknews


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