Amazon kämpft für Jedi-Auftrag des Pentagons

  15 November 2019    Gelesen: 901
Amazon kämpft für Jedi-Auftrag des Pentagons

Amazon galt als Favorit für einen Milliardenauftrag des Pentagons. Doch das US-Verteidigungsministerium vergab den Jedi-Kontrakt an Microsoft. Amazon vermutet politische Einflussnahme - und fordert eine Untersuchung.

Der Internetkonzern Amazon will gegen die Vergabe eines milliardenschweren Cloud-Computing-Auftrags des US-Verteidigungsministeriums an den Konkurrenten Microsoft vorgehen. Amazon fordert die Überprüfung des Verfahrens.

Der Konzern teilte mit, im Vergabeverfahren habe es "klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit" gegeben. "Es ist wichtig, dass diese Angelegenheiten untersucht und korrigiert werden."

Die Vergabe von Aufträgen durch die Regierung müsse "frei von politischem Einfluss" geschehen. US-Präsident Donald Trump übt regelmäßig scharfe Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos. Bezos gehört auch die "Washington Post", die kritisch über Trump berichtet.

Das Pentagon hatte Ende Oktober mitgeteilt, dass der unter dem Projektnamen Jedi ("Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud") geführte Cloud-Computing-Auftrag an Microsoft gehen werde. Im Vertrag ist eine Obergrenze von bis zu umgerechnet rund neun Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren festgeschrieben, teilte das Pentagon damals mit. Fest vereinbart seien aber zunächst umgerechnet rund 900.000 Euro innerhalb von zwei Jahren.

Im Rahmen des Vertrags werde sich Microsoft "entscheidenden und dringenden" Anforderungen an die moderne Cloud-Infrastruktur des Pentagons annehmen.

Um den Auftrag hatte sich unter anderem auch Amazon beworben. Der weltgrößte Onlinehändler galt lange als Favorit im Rennen um den Zuschlag. Nach der Vergabe hatte Amazon-Sprecher Drew Herdener sich überrascht gezeigt.

Amazon Web Services sei der klare Marktführer im Cloud Computing, und eine detaillierte Bewertung der Angebote führe eindeutig zu einem anderen Schluss. Das Pentagon hatte das Vergabeverfahren dagegen als "fair" bezeichnet. Experten hatten erwartet, dass Amazon das Ergebnis vor Gericht anfechten wird.

spiegel


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