Bei dem von Trump veröffentlichten Transkript handelt es sich um ein Telefonat, das er am 21. April an Bord der Air Force One mit Selenski geführt hatte. Darin gratulierte Trump Selenski zu dessen Wahlsieg.
Das Gespräch im April besteht im Wesentlichen aus dem Austausch freundlicher Worte: "Ich habe keinen Zweifel daran, dass Sie ein fantastischer Präsident sein werden", sagte der US-Präsident dem Protokol zufolge. Selenskyj nannte Trump "ein großes Vorbild" und lud ihn mehrfach dazu ein, seiner Amtseinführung beizuwohnen.Trump kündigte an, Selenski ins Weiße Haus einzuladen, wenn er sich in dem neuen Amt eingerichtet habe. Selenski antwortete: "Wir nehmen die Einladung an und freuen uns auf den Besuch."
Brisante Ukraine-Affäre
Im Zentrum der Ukraineaffäre steht ein Telefonat Trumps mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenski am 25. Juli. Trump soll von Selenski indirekt Ermittlungen gegen Joe Bidens Sohn Hunter gefordert haben – im Austausch gegen US-Finanzhilfe für die Ukraine. Ein Protokoll dieses Gesprächs hatte Trump unter großem innenpolitischen Druck veröffentlicht.
Die US-Demokraten im Repräsentantenhaus führen Untersuchungen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) gegen Trump führen könnten. Sie werfen ihm vor, seine Macht missbraucht zu haben, um die ukrainische Regierung dafür zu gewinnen, sich zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf einzumischen. Es besteht der Verdacht, dass Trump Militärhilfe an das Land in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar als Druckmittel einsetzte. Laut Trump handelt es sich bei den Vorwürfen um eine gezielte „Hexenjagd“ gegen ihn.
Öffentliche Anhörungen zur Ukraineaffäre
Der Geschäftsträger der US-Botschaft in Kiew, William Taylor, hatte am Mittwoch unter Eid berichtet, ihm sei gesagt worden, Trump seien vor allem Ermittlungen in Kiew gegen dessen innenpolitischen Rivalen Joe Biden wichtig. Taylor warf Trumps persönlichem Anwalt Rudy Giuliani vor, er habe einen "irregulären" diplomatischen Kanal nach Kiew gelegt, der die offiziellen Beziehungen der US-Regierung mit der Ukraine untergraben habe.
Als zweiter Zeuge wurde am Mittwoch der stellvertretende Staatssekretär im US-Außenministerium George Kent befragt. Der Ukraine-Experte erhob ebenfalls Anschuldigungen gegen Trumps Anwalt Giuliani. Dieser habe versucht, „Dreck auszugraben“, um Trumps Rivalen Biden zu schaden.
mka/gs
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