Müller (EZB) - Notenbank sollte bei Inflationsziel mehr Spielraum haben

  17 Dezember 2019    Gelesen: 892
Müller (EZB) - Notenbank sollte bei Inflationsziel mehr Spielraum haben

Tallinn (Reuters) - Estlands Notenbankchef Madis Müller hat sich für mehr Flexibilität beim Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen.

“Einige Ratsmitglieder haben empfohlen, dass es ein Band um das Ziel geben könnte”, sagte Müller am Dienstag. “Ich denke wir sollten das diskutieren.” Die EZB strebt knapp zwei Prozent Inflation an, verfehlt dieses Ziel aber bereits seit Frühjahr 2013. Im November waren die Verbraucherpreise im Euro-Raum lediglich um 1,0 Prozent gestiegen.

“Man könnte sich vorstellen, dass wir unter Umständen mit etwas Flexibilität um diese zwei Prozent einverstanden sind, vielleicht mit mehr als bislang”, sagte das EZB-Ratsmitglied. Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die seit November im Amt ist, hat eine Überprüfung der EZB-Strategie im neuen Jahr angekündigt. Im Zentrum dürfte das Inflationsziel der Währungshüter stehen. Die Euro-Notenbank hatte letztmalig vor 16 Jahren ihre geldpolitische Strategie überarbeitet.

Ein Inflationsband würde der EZB mehr geldpolitischen Spielraum einräumen. Sie müsste dann nicht mehr unmittelbar reagieren, sollten die Inflationsraten zeitweilig von dem prozentualen Ziel abweichen.


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