Zuvor hatte der Föderale Zolldienst Russlands über den Fund berichtet und dabei von „Schmuggel“ gesprochen. Die Methadon-Partie sei nicht deklariert gewesen.
„Das Medikament wurde vom UN-Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung sowie dem Gemeinsamem Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids eingekauft und war für die Substitutionstherapie drogenabhängiger Patienten bestimmt, die unter ärztlicher Aufsicht verläuft“, sagte ein Vertreter des tadschikischen Gesundheitsministeriums.
In einem schriftlichen Antrag des Gesundheitsministeriums, in dem Tadschikistan um Unterstützung bitte, solle das Programm der Vereinten Nationen als offizieller Besteller der Methadon-Partie angeführt sein. Sie hätten sich um die Begleitdokumente für die Fracht kümmern müssen.
Laut der Agentur für Drogenkontrolle sind in Tadschikistan zurzeit 7000 drogenabhängige Bürger registriert.
Fund an Moskauer Flughafen
Anfang Dezember entdeckte der russische Zolldienst in einem aus Köln eingetroffenen Flugzeug mehrere Palletten, auf denen sich insgesamt 2400 Kunststoffflaschen mit einer farblosen Flüssigkeit befanden. Später stellte sich heraus, dass es sich um 1,2 Tonnen des Drogenmittels Methadon handelte. Die Partie mit einem Wert von mehr als 5,8 Milliarden Rubel (über 83 Millionen Euro) sollte im Transit aus Deutschland nach Tadschikistan erfolgen. Der russische Zolldienst beschlagnahmte die Fracht und leitete ein Strafverfahren gemäß dem Artikel „Drogenschmuggel in besonders großem Ausmaß“ ein.
Methadon ist ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid mit starker schmerzstillender Wirkung. Als Heroin-Ersatzstoff hat es im Rahmen von Substitutionsprogrammen seine Wirksamkeit bewiesen. Nach Angaben des russischen Zolldienstes kostet dieser Stoff auf dem Schwarzmarkt zwischen 4000 und 5000 Rubel (57 bis etwa 72 Euro) pro Gramm.
mka/gs
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