Obdachloser erschleicht sich mit versuchtem Mord "Rundumversorgung" im Gefängnis

  19 Dezember 2019    Gelesen: 747
Obdachloser erschleicht sich mit versuchtem Mord "Rundumversorgung" im Gefängnis

Er hatte keinen festen Wohnsitz mehr und wollte sein neues Zuhause mit Absicht im Gefängnis finden: Mit einem versuchten Mord hat ein Obdachloser sein Ziel erreicht.

Ein 62 Jahre alter Obdachloser wollte ins Gefängnis - und kommt ins Gefängnis: Das Landgericht Oldenburg hat den Mann wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte im Juni mit einem Auto absichtlich einen Radfahrer angefahren und schwer verletzt, um zu einer Freiheitsstrafe verurteilt zu werden. Nach Angaben eines Gerichtssprechers zeigte der Angeklagte in seinem letzten Wort so etwas wie Reue. Er stellte in Aussicht, dass seine Rentenzahlungen an das Opfer gehen sollten.


Die Tat hatte sich in der Nähe von Oldenburg in Niedersachsen ereignet. Der Mönchengladbacher war zu der Zeit ohne festen Wohnsitz und ohne Einkommen. Er hatte nur noch sein Auto, dessen Zulassung schon anderthalb Jahre abgelaufen war. Dieses steuerte er über die Gegenfahrbahn auf den Fahrradweg, wo er einen ihm unbekannten 48 Jahre alten Radfahrer rammte. Das Opfer war schwer verletzt worden.

Das Gericht bewertete das Vorgehen des 62-Jährigen als heimtückisch und habgierig - beides juristische Merkmale für eine Verurteilung wegen Mordes oder versuchten Mordes. Er habe sich "eine Rundumversorgung in einer Justizvollzugsanstalt" sichern wollen, sagte der Sprecher. Die Richter folgten dem Antrag der Staatsanwaltschaft einer lebenslangen Strafe, während die Verteidiger neun Jahre Haft gefordert hatten.

Quelle : spiegel.de


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