Busse und Bahnen schon jetzt überfüllt

  20 Dezember 2019    Gelesen: 862
Busse und Bahnen schon jetzt überfüllt

Mit dem Bus oder der Bahn zur Arbeit fahren, statt mit dem Auto - für den Klimaschutz wäre das ideal. Doch schon jetzt stoßen Busse und Bahnen an ihre Grenzen. Dabei stiegen die Fahrgastzahlen zuletzt nur leicht.

Die U-Bahn zu voll zum Einsteigen, im Bus jede Halteschlaufe belegt: Der Kundenandrang bringt Busse und Bahnen in den deutschen Städten an die Belastungsgrenze - und das, obwohl im 22. Rekordjahr in Folge die Fahrgastzahlen kaum noch gestiegen sind. Hochgerechnet werden die Deutschen bis Ende 2019 etwa 10,41 Milliarden Fahrten in Bussen und Bahnen gemacht haben, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit. Das entspräche einem Anstieg von 0,3 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. 

"Das ist ein positives Ergebnis, allerdings mit Einschränkungen", erklärte Verbandspräsident Ingo Wortmann. "Aufgrund zunehmender Kapazitätsengpässe und umfangreicher Baumaßnahmen stoßen wir gerade in Hauptverkehrszeiten in den Ballungsräumen und Großstädten zunehmend an Grenzen. Viel mehr geht dann nicht, die Fahrzeuge sind voll."

Mehr mit Bus und Bahn zu fahren gilt als ein Weg zu mehr Klimaschutz in Deutschland. Die Betreiber hatten sich vergangenes Jahr das Ziel für 2030 gesetzt, 30 Prozent mehr Kunden in Bussen und Bahnen zu befördern. Dafür sei aber mehr öffentliches Geld für U-Bahnen, Trams und Busse notwendig. Dabei sind viele U-Bahn- und Straßenbahnlinien ohnehin in die Jahre gekommen. Vor dem Ausbau steht vielerorts deshalb erst einmal die Sanierung.

Fahrpreise stiegen auch in diesem Jahr

Für die Fahrgäste ist es in diesem Jahr wieder teurer geworden. Die Fahrpreise stiegen nach Verbandsangaben durchschnittlich um 1,75 Prozent. Ein Einzelfahrschein im Stadtverkehr kostet damit nun durchschnittlich 2,70 Euro.

"Wir sind zwingend auf ausreichende Ticketeinnahmen angewiesen, wenn wir die Leistungen von Bus und Bahn künftig weiter ausbauen wollen, um noch mehr Fahrgäste zu befördern", sagte Wortmann. "Ideen, wie ein steuerfinanziertes 365-Euro-Ticket, halten wir zum jetzigen Zeitpunkt für verfehlt."

n-tv.de


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