Nachdem die Schweizer Großbank mit dem Abschluss 2019 die eigene Messlatte riss, senkt sie nun die Vorgaben für den Zeitraum 2020 bis 2022. Neu peilt Konzernchef Sergio Ermotti eine Rendite auf dem harten Kernkapital von zwölf bis 15 Prozent an, wie die UBS am Dienstag mitteilte. Bisher hatte sich die Bank bis 2021 einen Wert von 17 Prozent vorgenommen. Auch beim Verhältnis von Kosten zum Aufwand gibt sich Ermotti nun weniger ambitioniert.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete das Institut einen Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar, fünf Prozent weniger als im Jahr davor. Dennoch übertraf die Bank damit die Analystenschätzungen. Die Dividende soll 0,73 Dollar je Titel betragen. Im ersten Halbjahr 2020 peilt das Institut weitere Aktienrückkäufe im Volumen von 450 Millionen Dollar an. Zusätzliche Rückkäufe würden in der zweiten Jahreshälfte geprüft. Auf ein Neugeld-Wachstumsziel für das Kerngeschäft Vermögensverwaltung verzichtet die UBS in Zukunft.
Der Ausblick für das erste Quartal fiel vorsichtig optimistisch aus. So seien die Anleger risikofreudiger geworden, was sich günstig auf die Transaktionseinnahmen auswirken dürfte. Die Senkung der mittelfristigen Ziele begründete der weltweit grösste Verwalter von Privatvermögen mit dem schwierigeren Marktumfeld wie etwa den rekordtiefen Zinsen.
Im Dezember hatte bereits Erzrivale Credit Suisse die Ziele eingedampft. Europas größtes Geldhaus, die britische HSBC, kappte Ende Oktober die Prognosen. Auch die Deutsche Bank ist mit Blick auf ihr Renditeziel von acht Prozent bis 2022 vorsichtiger geworden. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hatte dies zuletzt als “ambitionierter” bezeichnet. Klar ist hingegen bereits, dass Deutschlands größtes Geldhaus wegen des teueren Konzernumbaus 2019 einen Verlust von mehreren Milliarden Euro eingefahren hat. In deutlich besserer Verfassung sind die US-Banken. So hob Morgan Stanley nach einem Gewinnsprung im Schlussquartal vergangene Woche ihre Ziele für die nächsten Jahre an.
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