Die Überreste seien erstmals im Dezember 2019 bei der Ausführung eines Regierungsprojekts zur Verlegung eines Friedhofs entdeckt worden, auf dem verstorbene Gefangene ohne familiäre Bindungen begraben waren, heißt es in dem Bericht. Damals sei man davon ausgegangen, dass sie zu ungefähr 80 Personen gehörten, von denen 40 ehemalige Insassen des Gefängnisses waren. Weitere 40 seien nicht identifiziert worden.
Nun habe die Entdeckung Spekulationen entfacht, dass die nicht identifizierten Überreste möglicherweise zu den Opfern gehören, die 1980 bei der blutigen Niederwerfung einer Demokratiebewegung verschwunden waren. Damals hatten sich die Bürger von Gwangju gegen die Militärjunta von General Chun Doo-hwan erhoben. Der Aufstand vom 18. Mai wurde rücksichtslos niedergeschlagen; dabei wurden Hunderte Menschen getötet, Tausende verletzt, 76 gelten als vermisst.
Die offizielle Opferzahl von damals beträgt 207 Tote. Einigen Berichten zufolge kann die Zahl der Todesopfer jedoch bei 2.000 liegen. Wenn alle jetzt entdeckten menschlichen Überreste tatsächlich von den ermordeten Mitgliedern der demokratischen Bewegung stammen, kann sich die Zahl der bestätigten Opfer fast verdoppeln.
Der Nationale Forensische Dienst plane, den Prozess der Identifizierung der Überreste mithilfe von DNA-Tests bis Anfang nächsten Monats abzuschließen, heißt es bei Yonhap. Die Ergebnisse würden später bekanntgegeben.
Der Gedenkfonds plant für den 18. Mai weitere Ausgrabungen auf 2.888 Quadratmetern in der Nähe des Gefängnisses.
sputniknews
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