Bereits 2020 könnte die HVB-Mutter 50 Prozent ihres Ergebnisses an die Anteilseigner ausschütten, stellte Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier am Donnerstag in Aussicht. Zudem präsentierte er für das vergangene Jahr trotz milliardenschwerer Umbaukosten einen höheren Gewinn als von Analysten erwartet. Das trieb die Aktien um fünf Prozent in die Höhe.
Wegen der Kosten des Konzernumbaus ging der Gewinn 2019 um 18 Prozent auf knapp 3,4 Milliarden Euro zurück. Mit einer Kernkapitalquote von 13,1 Prozent habe Unicredit aber genug Luft für Ausschüttungen an die Aktionäre. Die Bank erwäge, bereits die Gewinnbeteiligung für 2020 auf 50 Prozent des Ergebnisses zu erhöhen. Zudem prüfe man Sonderausschüttungen in den kommenden Jahren.
Seit seinem Amtsantritt 2016 hat Mustier mehr als 20.000 Jobs gestrichen, faule Kredite abgebaut und sich von Geschäften getrennt. Zuletzt beschloss er im November, sich aus einem Joint Venture in der Türkei zurückzuziehen. Nun reduzierte Unicredit den Anteil an der türkischen Bank Yapi Kredi um weitere zwölf Prozent auf 20 Prozent, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Weil der Anteil in den Büchern höher bewertet wurde als der Verkaufserlös von 440 Millionen Euro, muss Unicredit deshalb im ersten Quartal weitere 0,8 Milliarden Euro abschreiben.
Für 2019 sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,63 Euro je Aktie erhalten. Das entspreche einer Ausschüttungsquote von 30 Prozent des bereinigten Gewinns. Für das laufende Jahr erwartet Unicredit weiterhin einen bereinigten Nettogewinn von 4,3 (2019: 4,7) Milliarden Euro.
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