Kassenärztliche Vereinigung fordert auch für Praxen in Coronakrise Rettungsschirm

  19 März 2020    Gelesen: 658
Kassenärztliche Vereinigung fordert auch für Praxen in Coronakrise Rettungsschirm

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat einen Rettungsschirm auch für Arztpraxen in der Coronakrisa gefordert.

Es gehe darum, auch niedergelassene Ärzte "mit einer Garantie der Bundesregierung vor finanziellen Einbußen zu schützen, sagte KBV-Vorstandschef Andreas Gassen am Donnerstag in Berlin. Die niedergelassenen Praxen seien "der Damm der Versorgung". Halte die ambulante Versorgung, dann werde Deutschland mit der damit verbundenen Entlastung der Kliniken "sehr viel besser mit der Coronakrise fertig werden als die meisten anderen Länder", gab sich Gassen überzeugt.

Der KBV-Chef verwies darauf, dass in einigen Fälle Praxen wegen Coronafällen beim Personal schließen mussten, dass Personal wegen der Schul- und Kitaschließungen fehle, dass teilweise Operationen nicht mehr möglich seien und die niedergelassenen Ärzte zusätzlich zur Regelversorgung nun noch Coronapatienten versorgen müssten. "Wir wollen keine Geldgeschenke, sondern Sicherheit", forderte Gassen mit Blick auf wirtschaftliche Folge für Praxen. Was den Kliniken zugestanden werde, müsse auch für die niedergelassenen Ärzte gelten.
KBV-Vize Stephan Hofmeister verwies darauf, dass die Praxen in der Regelversorgung täglich bis zu drei Millionen Patienten behandeln, davon mehr als 500.000 alte und chronisch Kranke. Dazu kämen nun die Coronafälle. "Oberstes Gebot muss es sein, die ambulante Versorgung als Bollwerk aufrecht zu erhalten, damit die klinische Versorgung nicht in die Knie geht", sagte Hofmeister.

Die KBV begrüßte die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Donnerstag angekündigte Lieferung von zehn Millionen Atemschutzmasken für das Gesundheitswesen in Deutschland. "So langsam laufen die Praxen leer", sagte Gassen. Er rechnet damit, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) die Masken bis Ende der Woche vor Ort verteilen werden. Gassen zufolge ist Desinfektionsmittel für die Praxen ausreichend vorhanden. Es gebe vor allem logistische Probleme.

AFP.com


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