Zur Pfingstzeit sind üblicherweise alle Augen auf Salzburg gerichtet und die Ohren in der Mozartstadt gespitzt, denn dieser Tage finden die jährlichen Pfingstfestspiele im beschaulichen oberösterreichischen Ort statt. Doch die sind coronabedingt abgesagt.
Mit ihren Seen, Bergen und Wäldern böte die pittoreske Landschaft nicht allein Klassikliebhabern als derzeit kulturell wie sozial Isolierten einen pandemie-bedingten Ausgleich.. Doch dürfte ihm der Ausflug nun vergällt sein, da er sich womöglich auch dort nicht mehr in Sicherheit wähnen kann. Gerade das Pongau südlich Salzburgs scheint so gar nichts für Hasenfüße zu sein, denn eine Gefahr lauert in der Region. Und eben jene – die Hasen – sollen auch für die verantwortlich sein: Die Hasenpest geht um.
Die Hasenpest sei auf den Menschen übertragbar, warnt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl beim ORF. „Die Infektionskrankheit kann auch beim Menschen gravierende Folgen haben“, so Schöchl, Tierkadaver sollten daher nicht berührt werden. In Mitteleuropa war die Infektionskrankheit bisher eher selten. Im Januar traten Fälle in Deutschland auf, da gab es Meldungen aus Hessen mit Villmar, Runkel und Limburg. Nun wurden in Österreich neben dem Pongau auch in der Stadt Salzburg selbst sowie im Tennengau verendete und infizierte Feldhasen gefunden, heißt es.
Lebensbedrohlich für den Menschen
Für Hunde und Katzen sei die Seuche nicht gefährlich. Dennoch hatten das Amt für Öffentliche Ordnung und das Veterinäramt der Stadt Salzburg beim Auftreten erster Fälle im April darauf aufmerksam gemacht, die geltende Leinen- und Maulkorb-Pflicht für Hunde dringend einzuhalten.
Steckt sich der Mensch an, sei der Verlauf der Erkrankung beim Menschen schwer und häufig lebensbedrohlich, wobei die Letalität ohne Behandlung mit etwa 33 Prozent angegeben werde. Daher sei eine rechtzeitige Diagnose der Volksmund auch als Hirschfliegenfieber bekannten Krankheit, äußerst wichtig.
Handschuhe und Atemschutzmaske
Die Übertragung der Hasenpest auf den Menschen erfolge durch kleine Hautwunden: „Wenn man das Tier berührt oder ein Jäger es ausnimmt, dann können die Bakterien über kleine Schnittwunden auf den menschlichen Körper übergehen“, so der Veterinärmediziner beim ORF. Die Ansteckung sei auch über die Atemwege oder die Augenschleimhaut möglich. Daher werde gründliches Händewaschen sowie Handschuhe und eine Atemschutzmaske zu tragen dringend anempfohlen.
Beim infizierten Menschen würden neben schlecht heilenden Hautwunden grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerz, Schüttelfrost, Erschöpfungszustände auftreten, wobei das Krankheitsbild stark variieren könne. Erkrankte Menschen können mit Antibiotika behandelt werden. Erkrankte Wildtiere sterben häufig an Blutvergiftung, zu den Symptomen der Krankheit gehören der Verlust des typischen Fluchtverhaltens, die Tiere wirken matt und teilnahmslos.
Sputniknews
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