Nach einer Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung breiten sich die Tiere dort rasant aus und besiedeln auch Tundra-Regionen, in denen sie bisher nicht heimisch waren. Durch die steigenden Temperaturen finden sie dort mehr Nahrung und Baumaterial. Ihren neuen Lebensraum gestalten die Biber offenbar gezielt um: Sie bauen neue Dämme, wodurch immer mehr große Seen entstehen.
Für ihre Studie haben die Forschenden Satellitenbilder ausgewertet. In einem Untersuchungsgebiet gab es demnach im Jahr 2002 noch zwei Dämme, 2019 waren es schon 98. Insgesamt vergrößerte sich die Wasserfläche in der Region um rund acht Prozent. Laut den Forschenden waren die Biber für zwei Drittel des Zuwachses verantwortlich. Die Seen erweisen sich als problematisch: Da das Wasser etwas wärmer ist als der Boden, könnte durch sie das Auftauen der Permafrostböden noch beschleunigt werden.
Der gefrorene Boden könnte sich nach Ansicht der Forschenden zwar theoretisch auch wieder erholen, wenn die Biberdämme nach einigen Jahren brechen. Es ist allerdings unklar, ob es dann noch kalt genug dafür ist.
deutschlandfunk
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