Nach Niederlagen treten Spitzenkandidaten häufig zurück, und die Niederlage des Donald Trump war keine einfache: Vor zwei Jahren verloren die Republikaner unter seiner Führung das Repräsentantenhaus, danach das Weiße Haus und die Mehrheit im Senat. Dann kam der 6. Januar, als die Anhänger des Noch-Präsidenten das Kapitol stürmten.
Der Riss in der Partei wurde beim folgenden Impeachment-Verfahren im Kongress sehr deutlich. Konservative Trump-Skeptiker suchen nach Wegen aus dem Führungsanspruch des Ex-Präsidenten, dessen Getreue halten dagegen. Bei der Politikkonferenz CPAC, dem "Superbowl der Konservativen", hat der Ex-Präsident nun klargemacht, welche Konsequenz er aus den vergangenen Monaten zieht.
"Vermisst ihr mich schon?", ruft er zu Beginn vom Rednerpult dem Publikum im US-Bundesstaat Florida zu, nachdem die Zuschauer sich mit dem patriotischen Pop-Pathos "I'm Proud to Be an American" warmgesungen haben. Es folgt eine eineinhalbstündige, ausgeruhte, selbstbewusste Rede. Trump unterstreicht seine vermeintlichen Erfolge, untermauert seinen Führungsanspruch der Republikaner mit Zahlen, nennt seine Gegner in der eigenen Partei beim Namen.
"Ich gründe keine neue Partei", sagt der Ex-Präsident. Dies würde nur die Konservativen schwächen, weil sie ihre Stimmen aufteilten. Stattdessen kündigt er einen Rachefeldzug an, um die Republikaner zu einen. Dabei verwebt er geschickt seine persönliche Agenda mit den traditionellen Zielen der Partei. Auch sagt er deutlich, dass er vorhat, im Jahr 2024 wieder anzutreten: ""Ich werde an eurer Seite kämpfen."
Die Republikaner würden mit ihm das Repräsentantenhaus und den Senat erobern. "Und dann wird ein ehemaliger republikanischer Präsidenten eine triumphale Rückkehr ins Weiße Haus feiern." In den ausbrechenden Jubel der Anwesenden fragt er: "Wer wird das wohl sein?"
n-tv
Tags: