Die Oberklasse-Smartphones für 1000 Euro oder mehr erhalten immer sehr viel Aufmerksamkeit. Aber zumindest in der Android-Welt sind nicht sie die Bestseller, sondern günstige Mittelklasse-Geräte. Ganz oben stand hier im vergangenen Jahr das Samsung Galaxy A51, das aktuell bei Amazon immer noch das meistgekaufte Smartphone ist. Jetzt ist das Galaxy A52 da und ntv.de hat geprüft, ob auch der Nachfolger das Zeug zum Bestseller hat.
5G-Variante muss nicht sein
Als Testgerät hat ntv.de vorübergehend die 5G-Version des A52 erhalten. Sie bietet neben dem neuen Mobilfunkstandard einen etwas schnelleren Chip und ein Display, das eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz (Hz) beherrscht. Eine vergleichbare Variante gab es im vergangenen Jahr nicht und eigentlich braucht sie auch in diesem Jahr niemand. Denn 5G ist in Deutschland noch nicht flächendeckend ausgebaut - und selbst wenn, ist der Vorteil für Ottonormal-Nutzer mit beschränktem Datenvolumen nicht groß.
Die Frage, ob ein energiehungriges 120-Hertz-Display sinnvoll ist, stellt sich auch bei Oberklasse-Smartphones. Es ist jedenfalls kein Grund, statt etwa 350 Euro rund 430 Euro auszugeben. Denn auch das 6,5 Zoll große AMOLED-Display des Standard-A52 kann sich mit 90 Hz und tollen Kontrasten und Farben sehen lassen und würde auch so manchem Top-Gerät gut stehen. Auch die Auflösung Full-HD+ ist absolut ausreichend. Der ins Display integrierte Fingerabdrucksensor arbeitet gut, es gibt aber schnellere Konkurrenten.
Wasserfestes Gehäuse, akzeptable Leistung
Das Design ist nicht außergewöhnlich, für Schnickschnack ist in dieser Preisklasse auch kein Platz. Dazu passt, dass die Rückseite aus Kunststoff besteht. Das mögen manche als Nachteil betrachten, doch das matte Material fühlt sich gut an und ist wesentlich robuster als Glas. Viel wichtiger ist, dass das Galaxy A52 nach IP67 wasserfest ist, was bei Smartphones unter 400 Euro sehr ungewöhnlich ist.
Das Innenleben ist mit einem Qualcomm Snapdragon 720G und 6 Gigabyte (GB) wenig spektakulär, reicht aber aus. In Benchmark-Tests sieht das Galaxy A52 kaum die Rücklichter der Oberklasse. Im Alltag spürt man davon aber eher wenig, solange man keine grafisch zu anspruchsvollen Spiele zocken möchte. Sehr viel schneller ist auch der Snapdragon 750G der 5G-Variante nicht. Der Flash-Speicher ist mit 128 GB groß genug, zumal man den Speicher mit microSD-Karten erweitern kann.
Der Akku fasst beim Standard-Modell 4500 Milliamperestunden (mAh), beim 5G-Modell sind es 500 mAh mehr. Im Test kam die teurere Variante mit der dicken Batterie problemlos über den Tag, hat sich aber nicht als Dauerläufer erwiesen. Ein Verzicht auf 120 Hz bringt da zusätzliche Reserven. Man hat dann aber nur die Wahl, auf die üblichen 60 Hz zu wechseln. Andere Testberichte ergaben für das einfache A52 bessere Laufzeiten, was ein weiteres Argument für das 90-Hz-Display ist.
Gute Ausdauer, vernünftige Kameras
Auch bei den Kameras ist Samsungs günstige Mittelklasse nicht allzu weit von den Top-Geräten entfernt. Das Galaxy A52 (5G) hat eine optisch stabilisierte Hauptkamera mit Blende f/1.8, die Aufnahmen mit 64 Megapixeln (MP) macht, eine 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera (F/2.2) und eine Makro-Knipse (f/2.4), die Fotos mit 5 MP produziert. Die vierte Linse dient nur zur Beschaffung von Tiefen-Informationen für Porträtaufnahmen mit künstlichem Bokeh.
Die Bilder der Hauptkamera bieten bei gutem Licht schöne Farben und gute Kontrasten. Sie kommt auch in der Dämmerung noch gut zurecht und fabriziert bei Dunkelheit durchaus ansehnliche Nachtaufnahmen. Die Ultraweitwinkel-Kamera dagegen ist nur tagsüber zu gebrauchen. Dann sind ihre Aufnahmen recht hübsch, auch wenn sie an den Seiten deutlich an Schärfe einbüßen. Mit der Makro-Knipse kann man zwar nicht näher als drei Zentimeter an ein Objekt heran, aber mit ausreichend Licht sind die Resultate okay.
Unterm Strich hat auch das Galaxy A52 das Zeug zum Bestseller. Bis auf das ausgezeichnete Display ist seine Ausstattung zwar nur guter Durchschnitt. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis ist stark und ein wasserdichtes Smartphone für 350 Euro sehr selten. Wer noch ein bisschen wartet, kann damit rechnen, das Gerät bereits für rund 300 Euro zu bekommen.
Quelle: ntv.de
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