Der Grund für den hohen Schaden ist dem Bericht zufolge die drastische Zunahme von Wohnungseinbrüchen. Die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist demnach für das Jahr 2015 eine Zunahme um annähernd zehn Prozent (9,9 Prozent) aus. 167.136 Fälle wurden polizeilich registriert. Die Dunkelziffer bei dem Delikt ist laut "WamS" gering, Kriminalisten sprächen daher von einer "harten realistischen Zahl". Schließlich zeigten Einbruchsopfer nahezu alle Taten an, um Geld von den Versicherungen zu erhalten.
2014 betrug die Summe, die die Versicherer für Einbruchsschäden an ihre Kunden zahlten, dem Bericht zufolge 490 Millionen Euro. Dies sei bereits eine Steigerung um zehn Millionen Euro gewesen. Der durchschnittliche Schaden pro Haushalt lag bei 3250 Euro. Damals erfasste die Polizei 152.123 Wohnungseinbrüche.
In den Jahren nach der Wiedervereinigung hatte die Zahl dieser Delikte erstmals einen Rekordwert erreicht, heißt es in dem Bericht weiter. 1993 verzeichnete die Statistik demnach rund 227.000 Fälle. Es gab einen Versicherungsschaden in Höhe von 1,1 Milliarden D-Mark (562 Millionen Euro).
Zu wenig Schließfächer
Die Kriminalstatistik 2015 wird Bundesinnenminister Thomas de Maizière voraussichtlich im Mai offiziell vorstellen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) will anschließend nähere Details präsentieren. Er fordert laut WamS" "mehr finanzielle Mittel für die Beratungsstellen der Polizei und eine noch bessere staatliche Unterstützung für den Einbau von Sicherheitstechnik".
Unter anderem wegen der steigenden Zahl von Einbrüchen wächst auch die Nachfrage nach Schließfächern bei Banken und Sparkassen so stark, dass diese kaum hinterherkommen. "Vor allem in Städten ist die Nachfrage größer als das Angebot", sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Bei einigen Instituten gibt es inzwischen Wartelisten.
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