Langemak hofft, dass sich von seiner Entwicklung vor allem kleinere Dörfer angesprochen fühlen. Denn die Öko-Straßenlaterne funktioniert autark. Ein Anschluss an das Stromnetz ist nicht nötig. Dafür sorgen vier Akkus im Inneren des rund sechs Meter hohen Masts. Darauf dreht sich ein etwa 90 Zentimeter hoher sogenannter Savoniusrotor.
Auch bei absoluter Flaute zehn Tage lang Licht
Vollgeladen sollen die Akkus dafür sorgen, dass die Laterne selbst bei absoluter Flaute zehn Tage lang Licht ins Dunkel bringt mit ihren 14 Watt starken LEDs. "Aber zehn Tage ohne Wind sind im Norden ja ohnehin unwahrscheinlich", sagt der Entwickler. Noch ist seine Entwicklung aber nicht auf dem Markt. Er will sie vom Tüv zertifizieren lassen.
Der Bundesverband Windenergie sieht in dem Projekt Potenzial. "Die Energiewende bedeutet eine Dezentralisierung der Stromproduktion. Die Wind-Straßenlampe ist ein schönes Beispiel, wie sich Windenergie kreativ nutzen lässt und Kommunen an der Energiewende teilnehmen", sagt Sprecher Wolfram Axthelm. "Die Entwicklung hat sicher gute Chancen, einen wichtigen Beitrag zur Beleuchtung von Straßen und Wegen gerade in ländlichen Regionen zu übernehmen." Die Straßenlampen könnten zudem für mehr Sicherheit auf Radwegen sorgen. Dafür muss dort nicht wirklich viel Wind wehen. "Bereits bei einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde laden sich die Akkus auf", sagt Langemak.
Aber auch mit der steifen Brise an der Küste haben die Öko-Laternen kein Problem. Dreht sich der Rotor aus Aluminium zu schnell, bremst das System automatisch ab. Langemak glaubt, dass sich die Wind-Straßenlampe in ländlichen Regionen rechnet. "Der Stückpreis wird unter 4000 Euro liegen", sagt der 47-Jährige. Das sei die Grenze, um günstiger zu sein als die Kosten für herkömmliche Laternen inklusive Straßenarbeiten für die Erdverkabelung.
Schleswig-Holsteins Gemeindetag-Geschäftsführer Jörg Bülow bezeichnet die Entwicklung als "interessante Idee". "Denn Straßenbeleuchtung ist für viele Kommunen im Land ein hoher Kostenfaktor", sagt er. Energetische Umrüstungen seien vielerorts Thema. Vor allem für abgelegene Orte ohne Anschluss an das Stromnetz könnten die Lampen aus seiner Sicht eine Alternative sein.
Quelle: n-tv.de , André Klohn, dpa
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