Steuerhinterziehung und Geldwäsche: Panama verspricht Kooperation bei Aufklärung

  05 April 2016    Gelesen: 721
Steuerhinterziehung und Geldwäsche: Panama verspricht Kooperation bei Aufklärung
Die Kanzlei Mossack Fonseca aus Panama verwaltet seit fast 40 Jahren Briefkastenfirmen, nun sind durch ein Datenleck Verstrickungen von Prominenten aus aller Welt enthüllt worden. Panama sagte Unterstützung bei der Aufklärung zu.
Nach den Enthüllungen über Finanzgeschäfte mit Briefkastenfirmen in Panama hat die Regierung des mittelamerikanischen Landes ihre Kooperation bei der Aufklärung zugesagt. "Die panamaische Regierung verfolgt eine Null-Toleranz-Politik in allen Bereichen des Rechts- und Finanzwesens, wo nicht mit einem höchsten Maß an Transparenz gearbeitet wird", hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Präsidialamts.

Beweis dafür sei, dass der OECD-Arbeitskreis für Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung (Gafi) Panama kürzlich von der grauen Liste gestrichen hatte. Dort werden Staaten geführt, die beim internationalen Austausch von Finanz- und Steuerinformationen hinterherhinken.
Unter dem Stichwort "Panama Papers" hatten zuvor Medien auf der ganzen Welt über Offshorefirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler hohe Geldbeträge angelegt haben sollen. Die Informationen stammten aus einem Datenleck bei der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, dem viertgrößten Anbieter für Offshorefirmen weltweit.

Die Daten wurden der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt, insgesamt gehe es um 11,5 Millionen Dokumente zu 214.000 Briefkastenfirmen, die von der Kanzlei aus Panama gegründet worden seien, berichtet das Blatt.

Es gebe Unterlagen über mutmaßliche Offshorefirmen von zwölf aktuellen und früheren Staatschefs sowie Spuren zu Dutzenden weiteren Spitzenpolitikern, ihren Familien, engsten Beratern und Freunden. Zudem fänden sich fast 130 weitere Politiker aus aller Welt unter den Kunden der Kanzlei, darunter viele Minister.

Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge haben die Panama-Papiere eine Größe von 2,6 Terabyte. Es sei das größte Datenleck, das es bislang gab. An der Auswertung beteiligten sich etwa 400 Journalisten aus fast 80 Ländern. In Deutschland waren an der Recherche auch NDR und WDR beteiligt.

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