WHO: Zahl der Diabetes-Fälle steigt weltweit an

  10 April 2016    Gelesen: 659
WHO: Zahl der Diabetes-Fälle steigt weltweit an
Innerhalb der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Zahl der Diabetiker weltweit fast vervierfacht. Anfangs vor allem ein Problem der reichen Industrieländer kommt die Krankheit nun nach und nach auch in anderen Regionen der Welt an. Vor allem in den ärmeren Ländern führt dies zu einer steigenden Zahl der Todesfälle, weil eine adäquate Behandlung oft kaum möglich ist.
In dieser Woche veröffentlichte die WHO ihren ersten globalen Diabetes-Bericht. Die Ergebnisse sind frappierend. Die Zahl der Diabetiker ist auf weltweit 422 Millionen angestiegen (2012). Im Jahr 1980 waren es nur 108 Millionen. Aus diesem Grund widmet sich in diesem Jahr der Weltgesundheitstag auch dem Thema Diabetes. „Diabetes breitet sich aus“, sagt die WHO-Generaldirektorin angesichts der neuen Erkenntnisse. „Sie ist nicht mehr nur eine Krankheit vermeintlich reicher Nationen, tatsächlich steigen die Diabetes-Fälle stetig und überall, vor allem aber in den Ländern mit mittleren Einkommen.“

Von den 1,5 Millionen 2012 an den Folgen von Diabetes Verstorbenen kamen rund 80 Prozent aus Ländern mit geringen bzw. mittlerem Einkommen. Oft wird die Krankheit dort zu spät entdeckt und meist können sich die Betroffenen die teuren Medikamente nicht leisten. Bei weiteren 2,2 Millionen Todesfällen waren ein zu hoher Blutzuckerwert und damit verbundene Risiken hinsichtlich von Herzkreislaufkrankheiten vorausgegangen.

In dem Bericht mahnt die WHO deshalb zu umfassenderen Gegenmaßnahmen. Geschehe dies nicht, könnte Diabetes bis spätestens 2030 zu den sieben häufigsten Todesursachen weltweit gehören. Allein in Deutschland sind derzeit etwa 6 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Doch selbst hierzulande weiß fast jeder Fünfte nicht einmal, dass er an der Krankheit erkrankt ist. Die Zahl der Diabetes Typ-2-Neuerkrankkungen unter deutschen Jugendlichen hat sich in den vergangenen Jahren sogar verfünffacht.

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