Der DAX ist angesichts der Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA um 450 Punkte gefallen und erreicht einen vorübergehenden Tiefstand von 14.914 Punkten. Bereits am vergangenen Freitag waren die Kurse eingebrochen.
Die US-Aufsichtsbehörden hatten zwar wegen Turbulenzen in Teilen des US-Bankensektors eingegriffen, doch Unsicherheit bleibt. So war vor dem Wochenende die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte SVB nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die US-Notenbank Fed legte auch ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.
Die Ökonomen der US-Bank Goldman Sachs unter Leitung von Jan Hatzius erwarten zudem, dass die jüngsten Vorfälle im US-Bankensystem die Fed dazu veranlassen dürften, ihren geldpolitischen Straffungszyklus nächste Woche zu unterbrechen. Sie verwiesen zudem auch auf die Unsicherheit über weitere Zinsschritte in den kommenden Monaten.
Die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank lagen zwischenzeitlich knapp drei beziehungsweise gut ein Prozent im Minus. Gefragt waren dagegen die Papiere der Deutschen Post, die mit einem Plus von 2,6 Prozent an die Spitze des DAX kletterten. Der Brief- und Paketzusteller und die Gewerkschaft Verdi haben sich nach langem Ringen auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 160.000 Beschäftigte des Bonner Konzerns geeinigt. Der von Verdi angedrohte bundesweite Streik ist damit voraussichtlich vom Tisch.
Quelle: ntv.de
Tags: