Ukraine kann in Polen nun Leoparden reparieren lassen

  23 Juli 2023    Gelesen: 778
  Ukraine kann in Polen nun Leoparden reparieren lassen

Zwischen Berlin und Warschau knirschte es vor wenigen Wochen. Grund für den Zwist war ein Reparaturzentrum für Leopard-Panzer in Gliwice, das aus deutscher Sicht zu langsam fertiggestellt wurde. Nun verkündet Polens Verteidigungsminister Blaszczak, dass es den Betrieb aufgenommen hat.

Ein von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius angemahntes Reparaturzentrum in Polen für an die Ukraine gelieferte Leopard-Panzer ist fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Das gab der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak bekannt. "Das Reparaturzentrum in Gliwice ist in Betrieb! Die ersten beiden Leopard sind bereits aus der Ukraine im Bumar-Werk eingetroffen", schrieb der nationalkonservative Minister auf Twitter.

Bereits im April hatten sich Pistorius und Blaszczak auf den Aufbau des Instandsetzungszentrums des Rüstungsherstellers Bumar-Labedy in Gliwice (auf Deutsch Gleiwitz) geeinigt. Dort sollen Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland und Polen repariert werden, die von der Ukraine im Kampf gegen Russland eingesetzt werden. Bei seinem Besuch in Polen Anfang Juli hatte Pistorius jedoch zu langsame Fortschritte der polnischen Seite bei der Fertigstellung des Zentrums kritisiert.

Laut Berichten hatte es zuvor Streit um die Reparatur der an die Ukraine abgegebenen Leopard-Panzer gegeben. Das Bundesverteidigungsministerium hatte demnach seine Pläne geändert. Waffensysteme vom Typ Leopard 2A5 und Leopard 2A6 sollten in Deutschland repariert werden und voraussichtlich auch in Litauen, wie ein Sprecher am Rande des NATO-Gipfels in Vilnius mitteilte. Kurz zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet, die Bundesregierung steige aus einer Vereinbarung mit Polen aus.

Polen lieferte Ukraine wohl beschädigte Panzer

Sobald die ukrainischen Streitkräfte den Bedarf anzeigten, könnten die benötigten Arbeiten an den Leopard 2A5 und Leopard 2A6 beginnen, teilte das Verteidigungsministerium zu den neuen Plänen mit. "Wie Leopard 2A4-Kampfpanzer instandgesetzt werden können, dazu laufen noch Gespräche", sagte der Sprecher damals. Diesen Typ hatte Polen bereitgestellt.

Das "Handelsblatt" hatte auch berichtet, Grund für den Streit seien aus Sicht der Deutschen völlig überzogene Preisvorstellungen der Polen. Die Bundesregierung hatte im März nach langem Zögern der Ukraine 18 moderne Leopard-2-Panzer vom Typ A6 übergeben. Auch andere europäische Partner sagten Lieferungen zu, darunter Polen. Um die von Polen gelieferten Leopard 2A4-Panzer gibt es demnach ebenfalls Wirbel: Von den 14 gelieferten Fahrzeugen seien schon vor dem Einsatz acht beschädigt gewesen, so das "Handelsblatt".

Quelle: ntv.de, lve/dpa


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