ISW: Russland mangelt es an Elite-Infanterie

  29 Auqust 2023    Gelesen: 675
  ISW: Russland mangelt es an Elite-Infanterie

Um die ukrainische Gegenoffensive zu stoppen, beordert Russland seine Luftlandetruppen an die Brennpunkte der Front. Die Elite-Verbände spielen in Moskaus Militärplanungen eine wichtige Rolle. Das ISW geht davon aus, dass die Verbände durch die Frontverlegungen und vielen Einsätze geschwächt sind.

Russland mangelt es nach Ansicht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) an erfahrenen "Elite-Infanterieeinheiten", auf die sich Moskau einst verlassen konnte, um großangelegte Offensiven in der Ukraine durchzuführen. Demnach hat das russische Militär fast alle verfügbaren Luftlandetruppen in Regionen verlegt, in denen die Ukraine ihre Gegenoffensive durchführt.

So seien am 27. August Elemente der 76. Garde-Luftsturm-Division aus der Gegend von Kreminna in den Raum Robotyne in der Region Luhansk beordert worden, wo derzeit schwere Kämpfe stattfinden. Diese Truppenverlegungen könnten ein Zeichen sein, dass es dem russischen Militär an Reserven fehlt, so das ISW.

Die russische Militärführung habe bei offensiven und defensiven Operationen stets auf die Luftlandetruppen gesetzt, doch diese seien durch das hohe Einsatztempo wahrscheinlich geschwächt. "Die Schwächung dieser Kräfte wird wahrscheinlich Russlands Fähigkeit vermindern, komplexe defensive Operationen aufrechtzuerhalten und mit ziemlicher Sicherheit jede russische Absicht, offensive Operationen in großem Umfang wieder aufzunehmen, zunichtemachen", heißt es im aktuellen ISW-Bericht.

"Die Luftlandeeinheiten der russischen Armee sind traditionell immer mit modernsten Geräten ausgestattet und haben auch besonders gut ausgebildete Soldaten", sagte Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer am Montag im Interview mit ntv.de. "Man darf aber nicht vergessen, dass gerade diese Einheiten zu Beginn des Krieges enorm abgenutzt worden sind."

So sei zwar die 76. Garde-Luftsturm-Division in den letzten Monaten aufgefrischt worden, habe aber nicht mehr das gute Personal wie am Anfang. "Aber die Russen versuchen, mit diesen Einheiten dem möglichen Durchbruch der Ukrainer etwas entgegenzusetzen", so Reisner.

Quelle: ntv.de, mba/jpe


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