Israel greift Moschee in Flüchtlingslager an

  22 Oktober 2023    Gelesen: 776
  Israel greift Moschee in Flüchtlingslager an

Die Stadt Dschenin mit dem dazugehörigen Flüchtlingslager im Westjordanland gilt als Hotspot von Terror-Organisationen. Die israelische Luftwaffe greift dort eine Moschee an. Sie soll als Kommandozentrale für Anschläge genutzt worden sein.

Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff auf eine Moschee im Westjordanland "Terroristen" der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet. Die Al-Ansa-Moschee in Dschenin sei "von den Terroristen als Kommandozentrale für die Planung von Anschlägen und als Basis für deren Umsetzung" genutzt worden, erklärte das israelische Militär. Die ins Visier Genommenen hätten in den vergangenen Monaten bereits "mehrere Terroranschläge verübt und einen weiteren Terroranschlag vorbereitet", hieß es.

Israels Armee erklärte, die "Terroristen" seien neutralisiert worden - ohne Angaben zur Zahl oder Identität der Getöteten zu machen. Der Rote Halbmond in Dschenin teilte mit, ein Mensch sei getötet und drei weitere seien verletzt worden, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Zuvor war in anderen Angaben auch von zwei Toten die Rede. Nach Angaben des Roten Halbmonds sollen Kampfflugzeuge die Moschee angegriffen haben.

Die dicht besiedelte Stadt Dschenin und das dazugehörende Flüchtlingslager mit rund 17.000 Einwohnern gelten seit Jahren als Hochburg militanter Palästinenser. Neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas haben auch die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sowie weitere Gruppierungen dort massiv an Einfluss gewonnen. Finanziert werden sie größtenteils vom Iran.

Großeinsatz im vergangenen Sommer

Bei einem der größten Militäreinsätze im Westjordanland seit 20 Jahren waren im Sommer mehr als tausend Soldaten in die Stadt Dschenin eingerückt. Auf israelischer Seite starb ein Soldat durch israelisches Feuer, auf der Gegenseite wurden mindestens zwölf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt.

Die Armee begründete die Operation damals damit, terroristische Infrastruktur zu zerschlagen. Nach knapp zwei Tagen begann der Abzug der israelischen Truppen, 30 Terrorverdächtige wurden verhaftet.

Quelle: ntv.de, rog/AFP


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