Das US-Militär hat angesichts des Gaza-Kriegs rund 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Einige der Soldaten seien bereits angekommen, andere seien auf dem Weg in die Region, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Ein Teil davon werde aus den USA verlegt. Die Truppen würden nicht nach Israel geschickt, sondern sollten die Einheiten, die sich bereits in der Region befänden, unterstützen, betonte Ryder.
Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA bereits mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt, Truppen des US-Militärs wurden in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt. Die USA wollen Israel außerdem zwei Raketenabwehrsysteme vom Typ Iron Dome (Eisenkuppel) schicken. Diese befänden sich aktuell in den Lagerbeständen der USA und sollen Israel bei der Luftabwehr helfen, sagte Ryder. Außerdem liefere man Abfangraketen.
Aus Sicherheitsgründen werde man sich aber nicht dazu äußern, wann diese Lieferungen verschifft und ankommen würden, so Ryder weiter. Militante Palästinenser haben nach israelischen Angaben seit Kriegsbeginn aus dem Gazastreifen rund 8000 Raketen auf Israel abgefeuert. Die Raketen werden in der Regel vom israelischen Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Das von Israel entwickelte Abwehrsystem schützt das Land vor Angriffen mit Kurzstreckenraketen. Entwicklung, Bau und Instandhaltung des Systems unterstützen die USA bisher mit Milliardensummen. Iron Dome gilt daher auch als Symbol für die Rolle der USA als Schutzmacht Israels.
"Mischung aus Einweg-Angriffsdrohnen und Raketen"
Derweil wurden Stellungen von US-Streitkräften und der internationalen Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums im Oktober mindestens 16 Mal angegriffen. Das Pentagon machte "vom Iran unterstützte Milizengruppen" für die Angriffe verantwortlich.
Die jüngste Attacke ereignete sich demnach in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Es habe "keine Verluste" und "einige kleinere Schäden an der Infrastruktur" gegeben, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Seit dem 17. Oktober seien die Truppen der USA und ihrer Verbündeten mindestens zwölfmal im Irak und viermal in Syrien angegriffen worden. Die Angriffe seien mit einer "Mischung aus Einweg-Angriffsdrohnen und Raketen" erfolgt, sagte Ryder. "Wir wissen, dass es sich um vom Iran unterstützte Milizen handelt, und natürlich machen wir den Iran für diese Gruppen verantwortlich."
US-Streitkräfte im Nahen Osten sehen sich im Zusammenhang mit dem jüngsten Krieg zwischen Israel und der Hamas mit einer Zunahme von Anschlägen konfrontiert. Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet wurden. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. Im Irak sind etwa 2500 US-Soldaten stationiert, in Syrien etwa 900. Sie sind Teil der Bemühungen, ein Wiederaufleben des sogenannten Islamischen Staates (IS) zu verhindern, der in beiden Ländern einst bedeutende Gebiete kontrollierte, aber in einem mehrjährigen blutigen Konflikt von lokalen Bodentruppen zurückgedrängt wurde, die durch internationale Luftangriffe unterstützt wurden.
Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP
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