Der Geekom A5 ist ein starker Mini-PC für sparsame Nutzer

  07 November 2023    Gelesen: 946
  Der Geekom A5 ist ein starker Mini-PC für sparsame Nutzer

Außer bei der Farbgebung ist der Geekom A5 kein besonders auffälliger Mini-PC. Seine Stärken sind eine grundsolide Leistung und eine sehr gute Ausstattung zu einem günstigen Preis.

Kaum ein Hersteller bietet eine so große Auswahl von Mini-PCs wie Geekom, das alle paar Monate neue Modelle auf den Markt bringt. ntv.de hat bereits einige kleine Flaggschiffe der Chinesen getestet und für gut befunden, zuletzt den Mini IT13 mit Intel-Core-i9-Prozessor der 13. Generation. Mit so einer Motorisierung kann der Geekom A5 zwar nicht aufwarten. Er ist allerdings viel günstiger zu haben und hat sich im Praxistest sogar leistungsfähiger als der fast doppelt so teure Stallgefährte gezeigt.

Optisch unterscheidet sich der A6 kaum von anderen Geekom-Minis. Um die Preise niedrig zu halten, spart sich der Hersteller den Aufwand, regelmäßig neue Gehäuse zu entwickeln. Das ist absolut okay, denn die Konstruktion aus robuster Kunststoffhülle und innen liegendem Metallgehäuse ist sehr stabil, die Verarbeitung ist hochwertig.

Die schicken Geekom-Minis können sich zudem sehen lassen, wenn sie nicht mit der mitgelieferten Halterung auf der Rückseite eines Monitors oder unter der Schreibtischplatte verschwinden. Beim A5, der mit einem zart roségoldenem Kleid heraussticht, trifft das besonders zu.

Üppige Ausstattung

Die Ausstattung des 117 x 112 x 49,2 großen und 652 Gramm leichten Mini-PCs sollte die Bedürfnisse der meisten Nutzerinnen und Nutzer befriedigen. Auf der Vorderseite sitzen neben Ein-/Ausschalter und Kopfhörerbuchse zwei USB-A-Eingänge (USB 3.2 Gen 2), die Datenübertragungen von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) ermöglichen. Einer davon kann zur Stromversorgung verbundener Geräte genutzt werden.

Auf der Rückseite finden sich zwei weitere USB-A-Anschlüsse. Einer bietet USB-3.2-Geschwindigkeit, der andere ist mit USB 2.0 ausreichend für Eingabegeräte wie Tastaturen und Mäuse. Links und rechts davon sitzen zwei USB-C-Buchsen. Es handelt sich nicht wie beim IT13 Mini um Thunderbolt-, sondern ebenfalls um USB-3.2-Anschlüsse. Die Datenübertragung ist aber für die meisten Einsatzzwecke schnell genug und man kann an den USB-C-Eingängen jeweils einen 8K-Monitor betreiben.

Zwei weitere Bildschirme finden bei Bedarf an zwei HDMI-Anschlüssen (2.0) Platz. Außerdem gibt’s auf der Rückseite neben dem Stromanschluss noch einen LAN-Port, der Geschwindigkeiten von bis zu 2,5 Gbit/s zulässt. Auf Seiten sitzen links und rechts ein SD-Kartenleser und eine Öffnung zur Diebstahlsicherung mit einem Kensington-Schloss. Funkverbindungen stellt der PC über Wifi 6 und Bluetooth 5.2 her.

Mobilprozessor für große Notebooks

Auch wenn der Geekom A5 kein Hochleistungsrechner ist, kann man sein Innenleben nicht als schwach bezeichnen. Der AMD-Chip Ryzen 7 5800H wurde zwar schon 2021 vorgestellt, kann aber noch sehr gut mithalten. Immerhin beschrieb ihn "Notebookcheck" als "Mobilprozessor für große Notebooks (zum Beispiel Gaming-Laptops)". Geekom hat ihm 32 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (DDR4) zur Seite gestellt, der auf 64 GB verdoppelt werden kann.

Als Massenspeicher kommt eine NVMe-SSD von Lexar (NM620) mit 512 GB Kapazität zum Einsatz. Wer mehr benötigt, findet auf der Platine einen freien Platz für eine weitere M.2-SSD. Zusätzlich kann eine 2,5-Zoll-HDD eingesteckt werden.

Stärker als erwartet

Die vorhandene SSD ist zwar nicht überragend schnell, aber allemal flott genug, um das System nie auszubremsen. Im AS SSD Benschmark erreichte sie insgesamt etwa 4060 Punkte. In der Lese-Wertung kam sie auf knapp 1490, beim Lesen auf 1810 Punkte.

Wie leistungsfähig der 8-Kern-Chip ist, zeigt sich unter anderem im Benchmark-Test PCMark 10, der alltägliche Anforderungen bis zum Rendern von Videos abruft. Hier erreichte der A5 insgesamt 6445 Punkte. Damit übertrumpfte er nicht nur den mit einem AMD Ryzen 9 6900HX ausgestattetem Geekom AS6 (6017), sondern ließ überraschenderweise auch den Mini IT13 hinter sich, der auf 6099 Punkte kam.

Der A5 ist damit für jede Office-Aufgabe bestens gerüstet und hat auch mit Bild- und Videobearbeitung keine Probleme, solange sie nicht im professionellen Bereich mit enorm großen Dateien geschieht. Zu einfacheren Spielen ist der Mini-PC ebenfalls bereit, sie dürfen nur nicht grafisch zu aufwendig sein.

Lauter Lüfter

Die vergleichsweise starke Leistung kommt vermutlich dadurch zustande, dass Geekom die Prozessor-Pferdchen des A5 nicht oder kaum zurückhält. Der Intel Core i9 des IT13 Mini wird beispielsweise gedrosselt, wenn er über 45 Watt Leistung aufnimmt, da sonst Überhitzung droht. Der Geekom A5 dagegen kam im Test unter anderem bei der Videobearbeitung auf fast 70 Watt. Kein Wunder also, dass der Kleine ziemlich warm werden kann, wenn er richtig gefordert wird. Die Temperaturen bleiben dabei zwar im unproblematischen Bereich, doch der Lüfter hat dann ordentlich zu tun.

Das heißt, wenn hohe Prozessor-Leistung gefordert ist, ist das Gebläse des Mini-PCs recht laut. Im normalen Office-Betrieb ist das selten ein Problem, obwohl der Lüfter fast nie wirklich Ruhe gibt. Wer allerdings plant, häufig Bilder oder Videos zu bearbeiten, sollte den Computer nicht direkt in unmittelbarer Nähe aufstellen. Im Normalbetrieb ist der A5 mit einem Leistungsbezug zwischen meistens 10 und 40 Watt recht genügsam.

Fazit

Einziger echter Schwachpunkt des Geekom A5 ist lediglich der gelegentlich zu laute Lüfter. Dafür ist das System erstaunlich leistungsstark und trotz fehlendem Thunderbolt sehr gut ausgestattet. Knapp 430 Euro verlangt Geekom aktuell für den Mini-PC, womit er ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Quelle: ntv.de


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