Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Das teilte die Armee nach Ablauf der einwöchigen Feuerpause mit. Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstoßen und auf israelisches Gebiet geschossen. Die Armee hatte kurz vor Ablauf der Frist nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt.
Etwa eine Stunde vor Ablaufen fing Israels Luftabwehrsystem demnach eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete ab. "Nach der anfänglichen Meldung über Sirenen in Gemeinden nahe dem Gazastreifen" habe das Abwehrsystem "einen Abschuss erfolgreich abgefangen", teilte das Militär auf Telegram mit.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Beschuss. Augenzeugen berichteten von Militärflugzeugen und Drohnen über dem nordwestlichen Gebiet der Stadt Gaza. Die israelische Armee gab auf AFP-Anfrage an, dass es sich um den zweiten Raketenbeschuss in der Feuerpause handele - die erste der beiden Raketen sei damals nur einige Minuten nach Beginn der Waffenruhe abgefeuert worden.
Mehr als 300 Menschen kommen frei
Die Feuerpause trat am Freitag vergangener Woche in Kraft. Während der Waffenruhe wurden im Rahmen einer Einigung zwischen Israel und der Hamas bislang 80 von der Palästinenserorganisation aus Israel verschleppte Geiseln befreit. Im Gegenzug wurden 210 palästinensische Häftlinge freigelassen. Außerdem wurden 23 Thailänder, ein Philippiner und ein russisch-israelischer Doppelstaatler außerhalb der Vereinbarung freigelassen.
Bei ihrem brutalen Überfall auf Israel am 7. Oktober hatte die Hamas rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Miliz waren nach Israel eingedrungen und hatten nach israelischen Angaben auch etwa 1200 Menschen getötet.
Israel bombardierte als Reaktion wochenlang massiv Ziele im Gazastreifen. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bisher fast 15.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa
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