USA schmieden Verteidigungspakt fürs Rote Meer

  19 Dezember 2023    Gelesen: 597
  USA schmieden Verteidigungspakt fürs Rote Meer

Nach Raketenangriffen von Huthi-Rebellen auf Frachter im Roten Meer meiden internationale Reeder inzwischen den Suezkanal. Die USA gründen eine internationale Allianz, die gemeinsame Patrouillen durchführen soll. Wie schlagkräftig das Zehn-Staaten-Bündnis auftreten soll, ist noch unklar.

Die USA kündigen die Gründung einer multinationalen Allianz zur Sicherung der Seewege im Roten Meer an. "Dies ist eine internationale Herausforderung, die gemeinsames Handeln erfordert. Deshalb verkünde ich heute den Start der Operation Prosperity Guardian (etwa: Schutz des Wohlstandes), einer wichtigen neuen multinationalen Sicherheitsinitiative", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einem Besuch in Bahrain. Beteiligt sind demnach Großbritannien, Bahrain, Frankreich, Italien, Kanada, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien. Geplant seien gemeinsame Patrouillen im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden.

Die Gefahr geht vor allem von den mit der Hamas verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen aus. Eine Stellungnahme der Huthi lag bislang nicht vor. Die Huthi haben gedroht, alle Schiffe auf dem Weg nach Israel anzugreifen und internationale Reeder davor gewarnt, israelische Häfen anzulaufen. Zuvor sagte Mohammed al-Buchaiti, ein Mitglied des Politbüros der Huthis, dem Fernsehsender Al Jazeera, seine Gruppe sei in der Lage, sich jeder US-geführten Koalition entgegenzustellen, die ins Rote Meer entsandt werde. Am Montag bekannten sie sich zu Drohnenangriffen auf zwei weitere Schiffe im Roten Meer.

Reedereien stoppen Route durch Suezkanal

Ob die beteiligten Staaten bereit sind, das zu tun, was US-Kriegsschiffe in den vergangenen Tagen getan haben - Raketen und Drohnen der Huthi abzuschießen und angegriffenen Handelsschiffen zu Hilfe zu eilen -, ist unklar. Angesichts der Angriffe meiden große Reedereien vorerst den Suezkanal. Die weltgrößte Containerreederei MSC, die dänische Großreederei A.P. Moller-Maersk, die französische Reederei CMA CGM und auch die taiwanesische Containerreederei Evergreen haben ihre Containertransporte durch das Gebiet gestoppt. Auch die deutsche Hapag-Lloyd fährt bis auf weiteres nicht mehr durch den Suezkanal und das Rote Meer.

Durch den Suezkanal, die kürzeste Route zwischen Europa und Asien, werden rund 15 Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs abgewickelt. Der Umweg um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas führt zu längeren Fahrzeiten und höheren Preisen. Die Rebellen hatten angekündigt, ihre Angriffe bis zum Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen fortzusetzen. Sie hatten in den vergangenen Wochen auch Drohnen und Raketen in Richtung Israel abgefeuert.

Quelle: ntv.de, mau/rts


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