Hamas beginnt neues Jahr mit "Raketenhagel" auf Israel

  01 Januar 2024    Gelesen: 715
  Hamas beginnt neues Jahr mit "Raketenhagel" auf Israel

Exakt um Mitternacht ertönen in Tel Aviv und vielen Orten im Süden Israels die Sirenen. Die Hamas feuert mehr als 20 Raketen ab. Die israelische Armee schickt unterdessen einen Teil der einberufenen Reservisten nach Hause. Ein Zeichen für ein baldiges Ende des Krieges ist das allerdings nicht - im Gegenteil.

Zum Jahreswechsel hat die Hamas erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels und Tel Aviv abgefeuert. Die Angriffe begannen exakt um Mitternacht. Das israelische Militär bestätigte den Beschuss, machte aber keine Angaben zu Opfern und Schäden. Wie die Zeitung "Times of Israel" berichtet, schoss die islamistische Hamas aus dem Gazastreifen mehr als 20 Raketen Richtung Israel ab. Die meisten seien von Israels Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen worden. Nach Angaben des Rettungsdienstes seien zunächst keine Verletzten durch den Beschuss gemeldet worden, hieß es weiter.

Der militärische Flügel der Hamas, die Kassam-Brigaden, bekannte sich in einem Video in den sozialen Medien zu den Anschlägen. Die Terrororganisation erklärte, sie habe M90-Raketen als "Antwort auf die von Israel verübten Massaker an Zivilisten" eingesetzt. Die Hamas habe beschlossen, "das Jahr 2024 mit einem Raketenhagel auf Israel zu beginnen", hieß es weiter.

Israel und die Hamas befinden sich seit fast drei Monaten im Krieg. Am 7. Oktober waren Hunderte Kämpfer der Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, von denen sich 129 noch in der Gewalt der Hamas befinden sollen.

Reservisten sollen "Kraft sammeln"

Israel hat seither Zehntausende Ziele im Gazastreifen bombardiert und eine Bodenoffensive begonnen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die sich derzeit nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mindestens 21.822 Menschen getötet. Ein Großteil des Palästinensergebiets liegt in Trümmern. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros sind inzwischen mehr als 1,9 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge, also etwa 85 Prozent der Bevölkerung. Nahezu alle Einwohner sind auf Lebensmittel- und andere Hilfe angewiesen.

Unterdessen passt Israels Militär seine Truppenaufstellung in Erwartung lange andauernder Kämpfe an und erlaubt einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben. "Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor", sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari. Das Militär hält es der "Times of Israel" zufolge für wahrscheinlich, dass der Gaza-Krieg noch das ganze Jahr 2024 hindurch andauern wird. Ein Teil der Reservisten werde diese Woche "zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren". Dies werde Israels Wirtschaft entlasten und den Reservisten erlauben, "Kraft für die bevorstehenden Aktivitäten" im neuen Jahr zu sammeln.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP/dpa


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